Spinnen fressen Schlangen - Schwarze Witwe besonders gefräßig

Symbolfoto: Pixabay
Symbolfoto: Pixabay

BASEL: Die Schwarze Witwe und andere Spinnen können selbst vielfach größere Schlangen erbeuten und fressen. Das zeigt eine Auswertung von 319 dokumentierten Fällen, die im Fachmagazin «Journal of Arachnology» erschienen ist. Die Hälfte der Vorfälle wurden in den USA dokumentiert, rund ein Drittel in Australien, wie der Spinnenforscher Martin Nyffeler von der Universität Basel mit seinem Kollegen von der amerikanischen University of Georgia, Whitfield Gibbons, herausfand. Insgesamt gebe es Berichte über rund 90 Schlangenarten, die von etwa 40 Spinnenarten erbeutet worden seien. Die Spinnen seien bei ihrer Beutejagd überaus erfolgreich: Fast neun von zehn der gefangenen Schlangen wurden laut Studie getötet, nur 1,5 Prozent konnten sich aus eigener Kraft befreien, die anderen wurden von Menschen gerettet.

Spinnen töten und fressen laut Studie bis zu einem Meter lange Schlangen, am häufigsten jedoch sehr junge, frisch geschlüpfte Tiere. Die erfolgreichste Schlangen-Jägerin ist die Schwarze Witwe aus der Familie der Kugelspinnen (Theridiidae). Ihr für Wirbeltiere spezifisches Nervengift und ihre besonders reißfesten Netze helfen ihr beim Beutefang. Selbst das Gift der Schlangen schreckt die Spinnen nicht ab. Die Rotrückenspinne überwältigt die zur selben Familie wie die Kobras gehörenden Scheinkobras. «Diese Scheinkobras gehören zu den giftigsten Schlangen der Welt, und es ist sehr faszinierend zu beobachten, dass sie im Kampf mit Spinnen jeweils unterliegen», so Nyffeler.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Johannes Heinrich Paul Schulte 29.06.21 18:00
ob das stimmt?
hat jemand etwas dazu gefunden oder ist das vom 1. April ueber geblieben