Schwerpunktstaatsanwaltschaft Doping in NRW

Foto: epa/Sascha Steinbach
Foto: epa/Sascha Steinbach

BERLIN (dpa) - Die Einrichtung einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft Doping in Nordrhein-Westfalen fordern drei SPD-Bundestagsabgeordnete in einem Brief an Ministerpräsident Armin Laschet (CDU).

«Für Nordrhein-Westfalen als bevölkerungsreichstes Bundesland wäre es endlich an der Zeit, nach Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz auch eine Anti-Doping-Schwerpunktstaatsanwaltschaft einzurichten», sagte Dagmar Freitag, die mit ihren Parteikollegen Mahmut Özdemir und Axel Schäfer das Schreiben am 11. September auf den Weg gebracht hat, der Deutschen Presse-Agentur.

«Es ist ein Armutszeugnis, dass sich ausgerechnet NRW dazu bisher nicht durchringen konnte, zumal auch die Nationale Anti-Doping-Agentur ihren Sitz in dem Bundesland hat», betonte Freitag, die auch Sportausschussvorsitzende des Bundestages ist. Zu ihrem Bedauern habe schon die rot-grüne Vorgängerregierung dieses nicht für notwendig gehalten. Bisher gebe es keine offizielle Reaktion der Landesregierung auf den Brief.

«Die "Operation Aderlass", an der die Münchner Schwerpunktstaatsanwaltschaft beteiligt war und ist, hat erst in diesem Jahr wieder gezeigt, wie erfolgreich speziell eingerichtete Staatsanwaltschaften arbeiten können», erklärte Freitag. Zusammen mit Behörden in Österreich war im Februar im Zuge von Ermittlungen sowie durch Razzien in Erfurt und bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld ein Blutdoping-Skandal aufgedeckt worden.

«Mit dem Anti-Doping-Gesetz hat der Gesetzgeber die Grundlagen für eine Erfolg versprechende Arbeit der Justiz gelegt», sagte Freitag. «Aber diese Möglichkeiten müssen deutlich besser genutzt werden als bislang.» Hier seien die Bundesländer aufgefordert, mit der Schaffung von Schwerpunktstaatsanwaltschaften ihren Beitrag zu leisten.

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