Spaß, Abenteuer und Exotik im Isaan

Der Nordosten begeistert mit viel Ursprünglichkeit und Lebensfreude

Der Khmer-Tempelbezirk Prasat Hin Khao Phanom Rung in der Provinz Buriram. Foto: Jahner
Der Khmer-Tempelbezirk Prasat Hin Khao Phanom Rung in der Provinz Buriram. Foto: Jahner

ISAAN: Obwohl der Isaan mit bedeutenden kulturellen Stätten sowie üppiger Naturvielfalt gesegnet ist und hier Umfragen zufolge sogar die glücklichsten Menschen des Landes leben, verirren sich westliche Urlauber bisher nur selten in den ländlich geprägten thailändischen Nordosten. So flossen im letzten Jahr lediglich 2,9 Prozent der touristischen Einnahmen in Höhe von 2,7 Billionen Baht in die Region, die als das Armenhaus des Landes gilt. Völlig zu Unrecht! So gibt es hier zwischen dem Mekong und unendlich weiten Reisfeldern ein Höchstmaß an Ursprünglichkeit und Lebensfreude, wie es vielerorts im Land schon längst verloren gegangen ist. Nachfolgend stellt die Redaktion drei Destinationen vor, die Lust auf Country machen!

Korat, das Tor zum Isaan

Der Airplane Park Korat beherbergt ein gemütliches Restaurant und Café. Foto: Airplane Park Korat
Der Airplane Park Korat beherbergt ein gemütliches Restaurant und Café. Foto: Airplane Park Korat

Auf den ersten Blick erscheint Nakhon Ratchasima, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, laut und hektisch. Doch der Schein trügt: Das im Volksmund kurz und knapp „Korat“ genannte „Tor zum Isaan“ hält einige idyllische Plätze zum Relaxen bereit, wie den groß angelegten Königlichen Wasserpark im Suranaree Army Camp oder den Airplane Park Korat vor den Toren der Stadt, dessen Herzstück eine ausrangierte Boeing 747 ist. In der näheren Umgebung verlocken zahlreiche Ziele wie geheimnisvolle Ruinenstätten und traditionelle Handwerkerdörfer, hier einige Tage zu verweilen. So ist eine Besichtigung der berühmten Khmer-Ruinen von Phimai ein absoluter Muss. Und wem es nach Schweizer Spezialitäten oder frischgeba­ckenen Pizzen aus dem Holzkohleofen gelüstet, sollte auf keinen Fall verpassen, beim sympathischen Schweizer Andy in seinem urgemütlichen Lokal Chez Andy in der Innenstadt einzukehren…

Khmer-Kultur in Buriram

Blick auf die Rennstrecke des Chang International Circuit in Buriram. Foto: picture alliance / Pius Koller
Blick auf die Rennstrecke des Chang International Circuit in Buriram. Foto: picture alliance / Pius Koller

Buriram ist eine Reise wert! Auch, wenn die lediglich 27.862 Menschen zählende Hauptstadt der gleichnamigen Nordostprovinz bezogen auf ihre Einwohnerzahl im Schatten boomender Isaan-Metropolen wie Nakhon Ratchasima oder Khon Kaen steht, überrascht sie mit erfrischender Vielfältigkeit: Überreste der großartigen Khmer-Kultur treffen hier auf das modernste Fußballstadion des Landes, eine Motorsportrennstrecke auf Formel-1-Niveau und eine auffallend freundliche Bevölkerung, die zu Recht stolz auf ihre Heimatstadt ist. Nicht zu Unrecht ist Buriram als „Stadt der Freude“ bekannt. Die bekannteste Sehenswürdigkeit der Provinz ist der Tempelbezirk Prasat Hin Khao Phanom Rung, der sich 50 Kilometer südlich der Stadt auf einem erloschenen Vulkan befindet. So gilt das zentrale Heiligtum als eines der beeindruckendsten Baudenkmäler der Khmer in Thailand…

Naturschauspiel in Khong Chiam

Traditionelle Holzhäuser sorgen für den unverwechselbaren Charme in Khong Chiam. Foto: Jahner
Traditionelle Holzhäuser sorgen für den unverwechselbaren Charme in Khong Chiam. Foto: Jahner

Mit einer wilden Fauna und Flora sowie verträumter Fischerdorfromantik überrascht hingegen Khong Chiam in der Provinz Ubon Ratchathani an der Grenze zu Laos, wo Mekong und Mun River zusammenfließen. Die Ortschaft befindet sich, malerisch gelegen, auf einer Halbinsel am Mae Nam Song Si, was sich mit „zweifarbiger Fluss“ übersetzen lässt. Die Bezeichnung beruht darauf, dass das Wasser des Mekong lehmig-braun erscheint, der Mun hingegen grünlich klar, ein Naturschauspiel der besonderen Art. Nicht nur wegen des spektakulären Ausblicks auf Khong Chiam, den zweifarbigen Fluss und das gegenüberliegende laotische Grenzgebiet lohnt ein Besuch des Wat Tham Khuha Sawan. Die beeindruckende Tempelanlage liegt auf einer Anhöhe und beherbergt neben einem seltenen, strahlend weißen buddhistischen Klosterbau einen mystisch anmutenden Höhlentempel, Heavenly Cave genannt, in dem sich unter gewaltig wirkenden, herabhängenden Felsen acht vergoldete Buddhastatuen befinden, die von der lokalen Bevölkerung demütig verehrt werden…

Zwischenstation in Udon Thani

Die „Skylab“ genannten Motorrikschas sind ein typisches Fortbewegungsmittel in Udon Thani. Foto: Jahner
Die „Skylab“ genannten Motorrikschas sind ein typisches Fortbewegungsmittel in Udon Thani. Foto: Jahner

Udon Thani gilt für viele Durchreisende auf der Route Richtung Indochina als wichtigste Zwischenstation und ist mit einem wirtschaftlichen Wohlstand gesegnet, der vor allem im Grenzhandel mit dem nahen Nachbarland Laos begründet ist. So werden überall in der Stadt die verschiedens­ten Waren gehandelt, unter anderem Goldschmuck und jede Menge Bekleidung. Doch trotz all des Trubels geht es in Udon Thani noch ursprünglich freundlich, ja fast familiär zu. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Provinz liegt 50 Kilometer östlich von der Stadt entfernt: über 5.000 Jahre alte Fundstücke von der frühesten Bronzekultur Südostasiens in Ban Chiang, die in den 1970er Jahren entdeckt und von der UNESCO 1992 zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Und mit etwas Glück kann man in einem der umliegenden Orte auch auf eines der lebhaften Raketenfestivals stoßen, bei denen ein spektakulärer Wettbewerb um die Flugtauglichkeit selbstgebastelter Feuerwerkskörper ausgetragen wird. Zum Nächtigen und Relaxen bietet sich das familiär geführte Bamboo Garden Resort an, das mit einem gepflegten Garten und einladenden Swimmingpool aufwartet…

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