Spanischer Polizei gelingt Schlag gegen Drogenbande

Foto: epa/Marcial Guillén
Foto: epa/Marcial Guillén

MURCIA: Die spanische Polizei hat eine größere Drogenbande ausgehoben, die in der im Südosten des Landes gelegenen Region Murcia mit Marihuana handelte. Bei der Aktion, an der 500 Polizisten beteiligt waren, seien insgesamt 71 Verdächtige in mehreren Ortschaften der Gegend festgenommen worden, berichtete die Zeitung «Opinión de Murcia» am Freitag unter Berufung auf die Polizei. Zudem seien bei 24 Hausdurchsuchungen unter anderem 20 Fahrzeuge, knapp 14.000 Euro, 65 Handys, neun Computer, eine Drohne sowie Schuss- und Stichwaffen beschlagnahmt worden. Die Marihuanapflanzen seien vor allem lokal in getarnten Gewächshäusern und auch im Freiland gezogen worden.

Die Gruppe sei bereits seit Februar observiert worden, als die Verbindung von Drogenverkäufen in Spielhallen zu einem in der Region bekannten Clan aufgefallen sei, schrieb die Zeitung weiter. Während der Corona-Krise hätten die Drogenschmuggler ihre Vorkehrungen gegen eine Entdeckung weiter verschärft. So seien häufige Fahrzeugwechsel beim Drogentransport aufgefallen sowie die Nutzung von Mietwagen und sogar der Einsatz legaler Abschleppunternehmen, die ein vermeintlich defektes aber mit Drogen beladenes Auto unverdächtig zu seinem Ziel brachten.

Zur Geldwäsche sei in Immobilien und teure Autos sowie andere legale Geschäfte investiert worden. Zudem hätten einige der Bandenmitglieder gestreut, sie hätten im Lotto gewonnen, um ihren luxuriösen Lebensstil nicht verdächtig wirken zu lassen, schrieb die Zeitung.

Spanien gilt wegen seiner geografischen Lage als eines der großen Einfalltore für Drogen nach Europa. Erst am Tag zuvor hatte die Polizei bei einem Einsatz in der Region Valencia 49 Mitglieder einer vor allem auf Marihuana spezialisierten Bande festgenommen.

Eine Woche zuvor waren in Alicante und Murcia 15 Verdächtige festgenommen mehr als drei Tonnen Haschisch beschlagnahmt worden, die am Bau von Hochleistungsschnellbooten beteiligt gewesen sein sollen. Diese mit bis zu fünf mächtigen Außenbordern versehenen Boote können bis zu 120 Stundenkilometer schnell sein und dabei tonnenweise Drogen aus Nordafrika nach Spanien transportieren. Wenn sie entdeckt werden, nimmt die Polizei die Verfolgung oft mit Hubschraubern auf.

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