Spahn im Weißen Haus

Gespräch mit Bolton über Bioterrorismus

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Foto: epa/Lukas Barth-tuttas
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Foto: epa/Lukas Barth-tuttas

WASHINGTON (dpa) - Gesundheitsminister Jens Spahn ist bei seinem Besuch in Washington überraschend im Weißen Haus empfangen worden. Der CDU-Politiker sprach am Montagnachmittag (Ortszeit) eine gute halbe Stunde mit dem Nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, über den Kampf gegen Epidemien und Terrorismus mit biologischen Waffen. «Wir waren uns einig, dass wir auf diesem Gebiet noch enger zusammenarbeiten müssen, um im Krisenfall schneller reagieren zu können», sagte Spahn der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist auch für die Arbeit unseres Robert-Koch-Instituts wichtig.»

Das dem Gesundheitsministerium untergeordnete RKI ist für die Analyse biologischer Kampfstoffe zuständig. Im Juni war in Köln ein Tunesier festgenommen worden, der nach den Erkenntnissen der Ermittler einen Anschlag mit dem Giftstoff Rizin geplant hatte. Der zum Zeitpunkt seiner Verhaftung 29-Jährige hatte Kontakte zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS) und soll von ihr auch zu einem Anschlag animiert worden sein.

Der Fall zeige, dass Anschläge mit biologischen Waffen nicht nur eine theoretische Bedrohung darstellten, sagte Spahn der dpa. «Bioterrorismus ist die Atombombe des armen Mannes. Da kann man mit wenig Aufwand Schreckliches anrichten. Deshalb müssen wir auch auf diesem Gebiet mit unseren amerikanischen Verbündeten eng zusammenarbeiten.» Beim Umgang mit Bioterrorismus könne Deutschland von den USA viel lernen.

Spahn hat exzellente Kontakte in die USA. Mit dem US-Botschafter in Berlin und engem Vertrauten Trumps, Richard Grenell, ist er befreundet. Der zweitägige USA-Besuch ist Spahns erste Auslandsreise als Gesundheitsminister in ein Land außerhalb Europas.

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