Soldat aus Saudi-Arabien tötet auf US-Militärstützpunkt drei Menschen

PENSACOLA/WASHINGTON (dpa) - Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche ist es auf einem US-Militärstützpunkt zu tödlichen Schüssen gekommen. Dieses Mal scheinen Ermittler auch einen terroristischen Hintergrund zu prüfen.

Ein Soldat der saudi-arabischen Luftwaffe hat auf einem Militärstützpunkt im US-Bundesstaat Florida drei Menschen getötet und acht weitere verletzt. Der Schütze feuerte in einem Schulungsraum auf dem Militärgelände mit einer Pistole um sich, bevor er von Einsatzkräften erschossen wurde, wie die Polizei am Freitag erklärte. Der Soldat befand sich zur Ausbildung auf dem Stützpunkt Pensacola, erklärte Floridas Gouverneur Ron DeSantis vor Journalisten. Die Bundespolizei FBI habe nun die Leitung der Ermittlungen übernommen, fügte Sheriff David Morgan hinzu.

Präsident Donald Trump schrieb auf Twitter, der saudische König Salman habe ihn angerufen, um sein Beileid auszudrücken. Der König habe den «barbarischen» Angriff verurteilt. Der Täter stehe nicht für die Menschen Saudi-Arabiens, die «das amerikanische Volk lieben», zitierte Trump den König weiter.

«Es hätte noch sehr viel schlimmer kommen können», sagte ein Vertreter der US-Marine. Auch Gouverneur DeSantis betonte, durch das rasche und beherzte Eingreifen der Beteiligten vor Ort seien viele Menschenleben gerettet worden. Es sei nun auch an der saudischen Regierung, die Opfer zu unterstützen, forderte er. «Sie sind hier etwas schuldig.»

Auf dem Stützpunkt befinden sich nach Angaben von Navy-Vertreter Timothy Kinsella regelmäßig Militärangehörige von verbündeten Streitkräften zur Ausbildung. Das Tragen von Waffen sei ihnen dort nicht gestattet, erklärte er.

Zunächst unbestätigten US-Medienberichten zufolge untersuchten die Behörden nun auch, ob die Tat einen terroristischen Hintergrund haben könnte. Gouverneur DeSantis sagte nur: «Klar ist, wenn ein ausländischer Staatsbürger involviert ist, vor allem aus diesem Teil der Welt, dann sind die Ermittlungen natürlich anders.»

Erst am Mittwoch hatte ein Angehöriger der US-Marine auf dem Militärstützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii zwei Zivilangestellte getötet und sich anschließend selbst erschossen. Über die Hintergründe war zunächst nichts bekannt geworden. Pearl Harbor ist einer der größten Stützpunkte der US Navy im Pazifik.

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Ingo Kerp 07.12.19 13:23
Im Gegensatz zum Kashoggi-Mord, wird S.Arabien jetzt einige Millionen Dollar als Schmerzensgeld/Entschädigung/Entschuldigung locker machen müssen. Egal wieviel, es macht die Toten leider nicht wieder lebendig.