Solarstrom-Erzeuger steuern Rekord an

Foto: epa/Daniel Karmann
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BERLIN (dpa) - Bei der Solarstrom-Produktion in Deutschland bahnt sich ein Rekord an. Bereits Ende September dürfte die Erzeugung das Niveau des gesamten Jahres 2017 erreichen. Dies schätzt der Bundesverband Solarwirtschaft. Man erwarte, dass das Wetter bis zum Monatsende weiter viele sonnige Abschnitte biete, sagte ein Sprecher am Donnerstag in Berlin. In diesem Fall dürften schon nach drei Quartalen etwa 40 Milliarden Kilowattstunden Strom aus der Sonnenenergie stammen.

Die Solarkraft ist neben Windkraft, Biogas, Wasserkraft und Geothermie eine Säule der Energiewende. Verbandschef Carsten Körnig erklärte mit Blick auf die absehbare Rekord-Strommenge, es habe zuletzt eine «spürbar anziehende Photovoltaik-Nachfrage» gegeben.

Weil es in früheren Jahren - angetrieben auch durch staatliche Förderung - zu einem überhitzten Boom gekommen war, legte die Politik gedeckelte Ausbauziele sowie die Ausschreibung möglichst günstiger neuer Projekte in Auktionen fest. Körnig mahnte trotz der guten Produktionswerte daher: «Nach Erfolgen bei der Kostensenkung ist jetzt der Zeitpunkt für eine politische Neubewertung und eine deutliche Beschleunigung des Solartechnik-Ausbaus gekommen.»

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft rechnete zuletzt damit, dass Solarstrom für die Verbraucher billiger werden könnte. Ein Grund dafür sei das Auslaufen der EU-Schutzzölle auf chinesische Photovoltaik-Anlagen.

Die europäische Solarbranche hatte sich lange gegen günstige, importierte Technik aus China gewehrt. Mittlerweile sanken aber auch für heimische Hersteller die Produktionskosten. Viele Firmen können allerdings nicht mehr gewinnbringend wirtschaften. Deutschlands einst größter Solarzellen-Hersteller Solarworld stellte die Produktion ein.

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