Soi-6-Attacke: Brite meldet sich bei Polizei

Foto: Pattaya Police
Foto: Pattaya Police

PATTAYA: Ein britischer Tourist, der Opfer eines brutalen Angriffs durch unabhängige Wachleute im Rotlichtbezirk Soi 6 in Pattaya wurde, ist von der Polizei lokalisiert worden. Der Vorfall, der am vergangenen Wochenende auf der belebten Soi 6 stattfand, machte internationale Schlagzeilen und führte im Internet zu erheblichen Diskussionen. Die brutale Attacke löste ernste Bedenken hinsichtlich der Sicherheit in dem beliebten Touristenziel aus und trübte dessen gastfreundliches Image, wie die Polizei von Pattaya berichtete.

Am frühen Abend des 24. Mai 2024 eskalierte ein Streit um eine Bar-Rechnung zwischen ausländischen Touristen und Sicherheitsbeamten, die lokale Bars in der Soi Six überwachen. Die Konfrontation begann, als die Touristen offenbar aggressiv und konfrontativ gegenüber dem Barpersonal und den Sicherheitskräften wurden. Ein ausländischer Mann schubste dabei einen anderen Kunden, der versuchte, die Situation zu beruhigen, aus der Bar. Der Streit entwickelte sich schnell zu einer körperlichen Auseinandersetzung, bei der die Opfer mit Prellungen und Verletzungen zurückblieben.

Die Auseinandersetzung wurde auf Video aufgezeichnet, das weltweit Empörung auslöste. Besonders die Aufnahmen eines Wachmanns, der einem bereits am Boden liegenden Touristen heftig gegen den Kopf trat, sorgten für Entrüstung. Der Wachmann behauptete, das Opfer habe ihn zuerst angegriffen und ihm auf der Straße die Nase gebrochen, was den Kampf ausgelöst habe.

Es kursierten Gerüchte, dass das Opfer schwer verletzt sei, im Koma liege oder verstorben sei. Diese wurden jedoch entkräftet, als das Opfer der Polizei von Pattaya mitteilte, es habe den Vorfall weitgehend unverletzt überstanden und sei in sein Hotel zurückgekehrt. Der Mann gab sogar an, noch am selben Abend auf der Walking Street weitergetrunken zu haben.

Die Polizei nahm die Täter schnell fest, die sich anschließend für ihre Taten entschuldigten. Polizeichef Pol. Col. Navin Teerawit, der die Ermittlungen persönlich leitete, benötigte die Aussagen der Opfer, um rechtliche Schritte einzuleiten. Die Polizei suchte tagelang nach den Opfern und ermutigte sie über PR-Statements, sich zu melden. Das Opfer des Kopfstoßes, ein 42-jähriger Brite, traf sich am 29. Mai 2024 schließlich mit der Polizei, begleitet von einem Mann, den er als seinen Bruder bezeichnete. Es war jedoch unklar, ob eine Blutsverwandtschaft bestand.

Der Brite berichtete, dass er und seine Freunde in einer Bar auf der Soi Six seinen Geburtstag gefeiert hätten. Er gab zu, alkoholisiert gewesen zu sein und den ganzen Nachmittag getrunken zu haben. Ein Streit über die Getränkerechnung eskalierte in eine verbale Auseinandersetzung mit dem Barpersonal, die schließlich den Sicherheitsdienst riefen.

Der Brite reichte nun offiziell eine Beschwerde bei den Ermittlungsbeamten der Polizei von Pattaya ein, um rechtliche Schritte gegen die Wachleute einzuleiten, die ihn angegriffen hatten. Zu seinen Verletzungen gehörten Prellungen im Gesicht und am Kopf, er wurde jedoch nicht ernsthaft verletzt und benötigte keine Krankenhausbehandlung. Nach einem kurzen Besuch in seinem Hotel setzte er seine Nacht auf der Walking Street fort.

Ein Freund des Briten, der ebenfalls an der Auseinandersetzung beteiligt war, entschied sich aus Sicherheits- und Datenschutzgründen, das Verbrechen nicht zu melden und sich nicht zu erkennen zu geben. Berichten zufolge ist dieser Freund nicht mehr in Pattaya.

Pol. Col. Navin erklärte, dass die verantwortliche Sicherheitsgruppe unabhängig und ohne offizielle Genehmigung oder Ausbildung der Stadt Pattaya operierte. Die Auftragnehmer verstießen gegen die Richtlinien der thailändischen Regierung und werden nun ebenfalls gerichtlich belangt.

Die Polizei setzt ihre Ermittlungen fort, und es könnten weitere Anklagen gegen die Täter erhoben werden. Es ist derzeit unklar, ob den Opfern ebenfalls Anklagen drohen, etwa wegen des angeblichen Schubsens eines anderen Kunden oder des Brechens der Nase eines Wachmanns.

Die Polizei betonte, dass Touristen bei Problemen mit Rechnungen nicht versuchen sollten, mit dem Personal oder dem Sicherheitspersonal zu diskutieren. Stattdessen sollten sie die Touristenpolizei unter der Kurzwahl 1155 anrufen, die in solchen Situationen unparteiisch helfen kann. Pol. Col. Navin versicherte, dass die Polizei so schnell wie möglich auf alle Anfragen nach Unterstützung bei Rechnungsstreitigkeiten reagieren werde.

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Jörg Obermeier 30.05.24 21:10
Man sollte ja mit Pauschalierungen sehr vorsichtig umgehen. Aber es wundert mich nicht besonders, dass die beteiligten Farangs von der Insel kommen. Angesoffene Schlägereien sind für einen Teil der Tommys nichts besonderes und die nehmen das auch ziemlich sportlich wenn sie mal "verlieren" sollten. Es sei daran erinnert, dass die Engländer für manche DACHler früher das darstellten was heute die Russen für sie sind. Dabei hatte ich schon immer behauptet, dass die die es bis Patty geschafft haben eher die Besseren wären. Die Übleren kommen gar nicht erst runter von ihrer Insel.
Ingo Kerp 30.05.24 17:10
Die Szenerie der Pruegelei sah im Video uebel aus. Erstaunlich ist die Tatsache, das die britischen gepruegelten Opfer danach Lust und Gesundheit hatten, um weiter durch die Bars zu ziehen. Der Pruegelvorfall hat inzwischen sogar Einzug in deutsche Medien gefunden.