Für eine Einladung von guten Freunden mache ich fast alles selbst. Das macht nicht nur Spaß, das schmeckt mir viel besser, und man spart auch einen Haufen Geld in Zeiten, wo der Baht so teuer ist.
Die Feiertage sind nun wirklich vorbei, endlich wieder einmal Zeit, um Schweinshals und Speck zu räuchern. Der – oder eher: die – Schweinehälse lagen 10 Tage in der Salzlake im Eischrank, nun werden sie zusammen mit Speck heiß geräuchert. Der Thai-Schwager und ich haben dabei eine gewisse Routine entwickelt, es geht alles ziemlich schnell. Nachdem alles schön braun geworden ist, lassen wir die Fleischstücke auskühlen, bevor wir sie sorgfältig verpacken und im Tiefkühler verstauen.
Kartoffelsalat mit Senf, ohne Mayo
Ich esse gerne deftig und dazu passt Kartoffelsalat ganz ausgezeichnet. Es gibt beim Kartoffelsalat in Deutschland und der Schweiz zwei Denkschulen oder Grundrezepte: Eine verwendet Mayonnaise, die andere nicht, dafür viel Senf. Die Senffraktion sitzt in Süddeutschland, die Mayo-Mafia in Norddeutschland. Klar, dass ich als Schweizer dem Bajuwarischen zuneige. Aber das Wichtigste ist wohl ohnehin, die noch warmen Kartoffelstücke in heiße Bouillon zu legen, damit sie diese aufsaugen.
Zum Nachtisch gab es wieder mal eine köstliche Passionsfrüchte-Creme, nichts für Leute, die abnehmen wollen, aber sie schmeckt fantastisch: 4 Passionsfrüchte (mit den Kernen), 1.5 dl Saft (ohne Kerne), 60 g Zucker, 250 g Mascarpone und 2 dl Rahm in eine Schüssel geben und aufschlagen (Achtung: Es geht nur, wenn alles zusammen aufgeschlagen wird!). Das Resultat ist fantastisch. Danach noch einen selbst gemachten Limoncello, das war wieder mal ein schöner, geselliger Abend.
Rückblende zum Anfangs-Aperitif
Wir Schweizer zelebrieren – wie die Franzosen – den Aperitif, verkürzt: Apero. Ich habe dafür die letzten Reste Guacamole aus dem Tiefkühler geholt und zwei Packungen mit selbstgebeiztem Lachs. Als Getränk zu den Apero-Häppchen passen Weißwein, Prosecco, Gin Tonic und natürlich der gute, alte Campari Bitter. Am besten schmeckt letzterer mir mit Orangensaft.
In der ZDF Mediathek kann man eine Sendung anschauen, die sich mit den Tricks der Lebensmittelindustrie befasst. Der Präsentator kocht da Gerichte, die oft ganz ohne die dafür vorgesehenen (teuren) Produkte und Ingredienzien auskommen. Doch bei der Blindverkostung küren die Probanden sehr häufig das „Fake“ Produkt als das Bessere.
Meine Gäste haben den Fake-Campari-Orange anstandslos getrunken und waren überrascht, als ich sie über meine hinterhältige Täuschung aufgeklärt habe. Prost!
Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an hansfritschi1957[at]gmail.com oder besuchen Sie seine Webseite oder Facebookseite.