CHIANG MAI: Professor Dr. Chaicharn Pothirat hat die Auswirkungen der Luftverschmutzung, die weite Teile des Landes plagt, errechnet: Danach steigt die Sterblichkeitsrate pro 10 Mikrogramm kleiner Staubpartikel (PM10) in der Luft um 0,3 Prozent.
Der Leiter der Abteilung für Atemwegserkrankungen und Allergien an der medizinischen Fakultät der Universität Chiang Mai machte mit der alarmierenden Zahl auf die fortschreitende Luftverschmutzung aufmerksam. Seine Erkenntnisse stammen von Forschungen in Europa und den Vereinigten Staaten. Entwickelte Länder würden Warnungen aussprechen und sogar Evakuierungen anordnen, wenn die PM10-Menge zwischen 80 und 110 Mikrogramm liegt, erläuterte Chaicharn. Am Mittwoch lag das PM10-Niveau in Chiang Mais bei 114,75 Mikrogramm. Das thailändische Pollution Control Department (PCD) hat den Grenzwert bei 120 Mikrogramm festgelegt.
Die Luftqualitätskriterien des PCD verwenden ebenfalls Partikel mit einer Größe von 2,5 Mikron (PM2,5). Der Grenzwert für PM2,5-Mengen liegt in Thailand bei 50 Mikrogramm. In Chiang Mai wurden jetzt 103,3 pro Kubikmeter gemessen. Laut Chaicharn haben Industrieländer Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angenommen. Danach soll PM2,5 20 Mikrogramm pro Tag nicht überschreiten. "Die aktuellen Richtlinien der thailändischen Behörden haben die Menschen dazu verleitet zu glauben, dass die Luft in ihrem Gebiet immer noch gut genug ist, um ein normales Leben zu führen", sagte Chaicharn. "Wenn die PM10-Menge den Grenzwert von 50 Mikrogramm überschreitet, besteht ein Gesundheitsrisiko für Atemwege, Herz und Gehirnblutgefäße."
Er fügte hinzu, dass der Aufenthalt in Innenräumen bei großer Luftverschmutzung auch nicht sicher ist. Ein Test an der Universität von Chiang Mai habe ergeben, dass sich die Luftqualität in einem Gebäude, selbst in klimatisierten Räumen, kaum von der Außenwelt unterscheidet, wenn Menschen immer wieder ein- und ausgehen. "Wenn Menschen Türen oft öffnen und schließen, wird auch Staub eindringen", so Chaicharn.
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