Skirennfahrer Schmid Dritter bei Parallel-Rennen in Chamonix

Foto: epa/Guillaume Horcajuelo
Foto: epa/Guillaume Horcajuelo

CHAMONIX (dpa) - Im Vorfeld gehörten Stefan Luitz und Linus Straßer beim Parallel-Riesenslalom von Chamonix zu den Kandidaten für die Siegerehrung. Dann aber wuchs ein anderen Deutscher über sich hinaus und sorgte für eine Podest-Überraschung.

Nach seinem famosen Wettkampf fasste sich Alexander Schmid ungläubig an den Helm - auf dem Siegerpodest kam er aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Der Skirennfahrer aus dem Allgäu ist beim Parallel-Riesenslalom von Chamonix Dritter geworden und erstmals in seiner Karriere auf ein Weltcup-Podium gerast. «Ich muss die Gedanken erstmal sortieren. Ich kann es nicht fassen und bin so unglaublich glücklich», sagte der 25-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

Schmid setzte sich am Sonntag in den französischen Alpen bei dem K.o.-Wettkampf im Rennen um Platz drei gegen den Amerikaner Tommy Ford durch. Für das deutsche Team war dies ein Erfolg, nachdem Stefan Luitz einen Top-Rang und sogar die Chance auf eine Kristallkugel verpasst hatte. «Das war eine coole Performance, super, das hat mich total gefreut», lobte Alpinchef Wolfgang Maier in Richtung Schmid.

«Das ist echt unglaublich», berichtete Schmid und sprach in der Aufregung sogar von Platz zwei. Ganz so gut war er zwar nicht, aber beim größten Erfolg der Karriere kann man schon mal kurzzeitig durcheinander kommen. Zuvor war ein sechster Platz beim Riesenslalom von Val d'Isère im Dezember 2017 sein bester Auftritt. «Schritt für Schritt» müsse Schmids Weg nach vorne gehen, betonte Maier.

Und Schmid hätte in Chamonix auch fast nach dem Sieg gegriffen. Im Halbfinale lag er bis kurz vor Schluss gegen den späteren Sieger Loic Meillard aus der Schweiz gut im Rennen, riskierte dann aber zu viel und schied bei der letzten Kuppe aus. Meillard gewann das Finale gegen seinen Teamkollegen Thomas Tumler und bekommt dafür auch eine Kristallkugel für den Gesamtsieg.

Den deutschen Herren scheint das neue Wettkampf-Format zu liegen: Vor Weihnachten war Luitz in Alta Badia Zweiter geworden. Diesmal aber schwächelte der Allgäuer und schied nach einer nur mittelmäßigen Qualifikation gleich in der ersten K.o.-Runde aus. «Das war heute ein bisschen zu wenig», sagte er in der ARD. Weil erstmals in dem Parallel-Event auch eine Kristallkugel für den Saisonbesten vergeben wird, hatte auch Luitz die Chance auf die Trophäe. Nutzen konnte er sie nicht. «Um die Kugel habe ich mir wenig Gedanken gemacht. Ich wollte gut Ski fahren. Das ist nicht gelungen, und das ärgert mich mehr.» Am Ende wurde Luitz nach zwei Rennen Dritter der Parallel-Gesamtwertung.

Linus Straßers große Stärke sind eigentlich die Parallel-Slaloms, aber auch bei den größeren Torabständen zeigte er in Chamonix einen guten Auftakt in den Wettkampf. Im Achtelfinale riskierte er jedoch zu viel und schied aus. «Die Welle kam zu schnell», sagte er. «Aber bis zu dem Ausscheiden habe ich mich gut gefühlt.» Tags zuvor war der Münchner im zweiten Slalom-Durchgang von Chamonix ausgeschieden.

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