Skandal um Red-Bull-Erben: Ermittlung gegen zehn Personen

Red-Bull-Erbe Vorayuth „Boss
Red-Bull-Erbe Vorayuth „Boss" Yoovidhya. Foto: The Nation

BANGKOK: Die Nationale Anti-Korruptions-Kommission (NACC) plant gegen mindestens zehn Personen wegen ihrer Rolle bei der Verzögerung des Justizfalls wegen der Fahrerflucht des Red-Bull-Erben Vorayuth „Boss" Yoovidhya im Jahr 2012 eine Untersuchung einzuleiten.

Laut Niwatchai Kasemmongkol, Sprecher der NACC, weisen die Ergebnisse, die im Bericht eines unabhängigen Gremiums unter der Leitung des ehemaligen NACC-Mitglieds Vicha Mahakun dargelegt wurden, darauf hin, dass eine Reihe von Personen, darunter mehrere Polizeibeamte und Staatsanwälte, eine große Rolle dabei spielten, die Anklage gegen Vorayuth fallen zu lassen.

Im September 2012 hatte Vorayuth mit seinem Ferrari das Motorrad eines Polizisten gerammt. Dieser erlag seinen schweren Verletzungen, und „Boss“ flog von der Unfallstelle. Gerichtstermine wurden fünf Mal verschoben, bevor der Red-Bull-Erbe ins Ausland flüchtete. Gegen ihn wurde eine Anklage wegen Geschwindigkeitsüberschreitung fallen gelassen, nachdem die Verjährungsfrist von einem Jahr im Jahr 2013 abgelaufen war. Ebenso verjährte eine zweite Anklage - nicht angehalten zu haben, um einem Unfallopfer zu helfen - am 3. September 2017.

Zwei Anklagen bleiben aktiv - die erste wegen Drogenkonsums, nachdem bei einem Drogentest Kokain gefunden wurde. Die Anklage verfällt am 3. September nächsten Jahres. Die zweite Anklage - rücksichtsloses Fahren mit Todesfolge - wird bis 2027 gültig bleiben. Die Staatsanwaltschaft hatte die Anklage zunächst fallen gelassen, entschied sich aber später nach einem öffentlichen Aufschrei, sie weiter zu verfolgen.

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Leserkommentare

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Wolfgang Krichel 15.06.21 22:20
Beamte?
Das sich die Beamten dort nicht in Grund und Boden schämen. Es müsste sichergestellt werden das der Familie des Getöteten geholfen wird. Im Notfall muss die Familie des Red Bull Erben zahlen.Und in einem solchen Fall dürfte es keine Verjährung geben. Absolut nicht
Jörg LOHKAMP 15.06.21 15:44
@ Michael Krispin - Grenzenlose Finanzmittel ...
vom Red Bull Konzern + eine kriminelle Justiz aus mindestens 10 Personen - zuzüglich Schutz durch die "Familie des RedBull Erben" haben bisher seine Verhaftung verhindert. Das er sich im Ausland aufhält, dort im Luxus lebt, in Ruhe - jegliche Verjährung abwarten kann - ist ein Zustand den kaum zu akzeptieren ist.

Die WIRKSAMSTE MAßNAHME wäre doch - in Fällen vorsätzlicher Tötung - also bei Totschlag + Mord - die Gesetze entsprechen ANZUPASSEN. Eine Verjährung sollte so UNMÖGLICH gemacht werden.

Nur wenn es auch den RedBull Konzern FINANZIELL trifft, dann wird man sich überlegen ob der Schutz durch die Familie, gegenüber dem RedBull ERBEN, aufrecht erhalten werden sollte. Bisher ist doch noch nicht einmal bekannt ob er sich in - wie vermutet den VAE - oder einem anderen Land aufhält.

GELD REGIERT DIE WELT - der Spruch ist nicht neu - aber so wahr.
Michael Krispin 15.06.21 11:40
Was nutzt diese NACC
wenn am Ende doch nur Versetzung auf einen inaktiven Posten wartet.
Erst wenn es wirklich an den Verlust von Job und Pension geht werden Beamte es sich dreimal ueberlegen ob es sich lohnt die Hand aufzuhalten
Ingo Kerp 15.06.21 11:40
2027 verfällt die 2. Anklage. Na, da wird es doch einen Weg geben, den Termin auf ein früheres Datum zu legen. Hat doch bisher auch alles gut funktioniert. Wie auch immer das alles gelaufen ist, von Geld ist jedenfalls keine Rede. 555