​Sieben Männer nach Schüssen auf Polizisten angeklagt

Ein Polizeiauto am abgesperrten Tatort einer Schießerei in einem Sportzentrum in Omagh. Foto: epa/Mark Marlow
Ein Polizeiauto am abgesperrten Tatort einer Schießerei in einem Sportzentrum in Omagh. Foto: epa/Mark Marlow

OMAGH: Vor den Augen seines Sohnes wurde ein nordirischer Polizist im Februar durch Schüsse verletzt. Jetzt sitzen sieben Männer wegen der Tat in Untersuchungshaft. Ermittler vermuten eine Verbindung zur New IRA.

Nach dem missglückten Attentat auf einen Polizisten in Nordirland sind sieben Männer wegen versuchten Mordes angeklagt worden. Gegen alle Verdächtigen wurde am Montag Untersuchungshaft verhängt. Zudem teilte die Polizei in Nordirland zuvor mit, dass zwei der Männer im Alter von 38 und 45 Jahren zusätzlich wegen der «Mitgliedschaft in einer verbotenen Organisation, nämlich der IRA», angeklagt seien. Drei der Männer im Alter von 28, 33 und 47 Jahren sind demnach auch wegen der Vorbereitung einer Terrortat angeklagt. Die übrigen Männer sind 28 und 72 Jahre alt.

Das Opfer war im Februar nach einem Fußballtraining mit Kindern in Omagh von mehreren Maskierten mit Schüssen verletzt worden. Der Attentatsversuch kurz vor dem 25. Jahrestag des Karfreitagsabkommens hatte für großes Entsetzen in Nordirland und weit darüber hinaus gesorgt. Der Mann, dessen Sohn den Vorfall mitansehen musste, lag zunächst in kritischem Zustand im Krankenhaus, erholte sich aber später wieder.

Die Verdächtigen waren am vergangenen Freitag gemeinsam mit zwei weiteren Männern und zwei Frauen auf Grundlage des Anti-Terrorgesetzes in den Orten Omagh und Coalisland festgenommen worden. Die übrigen vier Verdächtigen waren anschließend wieder freigelassen worden.

Anträge von drei der Angeklagten auf Freilassung auf Kaution lehnte der zuständige Richter am Montag ab. «Das war eindeutig ein sorgfältig geplanter Angriff, und die traurige Realität ist, dass diejenigen, die an solchen Angriffen beteiligt sind, eindeutig die Einstellung vertreten, sich weiter an solchen Angriffen zu beteiligen, wenn sie die Gelegenheit haben», sagte der Richter laut der Nachrichtenagentur PA.

Ermittler hatten schon früh die Vermutung geäußert, dass die New IRA eine Rolle bei dem Attentat gespielt haben könnte. Die New IRA ist ein Zusammenschluss von Splittergruppen der paramilitärischen IRA (Irisch-Republikanische Armee), die im jahrzehntelangen Bürgerkrieg für eine Vereinigung Nordirlands mit der Republik Irland kämpfte. Ende der 1990er Jahre legte die IRA die Waffen nieder und es kam zum Friedensschluss im Karfreitagsabkommen. Doch einige Militante blieben aktiv, auch auf Seiten der protestantischen Anhänger der Union mit Großbritannien. Die Splittergruppen sind mit der organisierten Kriminalität verbunden.

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