In nur einem Monat haben die jungen Gänschen Gewicht und Größe sicher verzehnfacht. Sie werden in ein größeres Gehege umquartiert, und tagsüber lassen wir sie auf Grasflächen weiden.
Immer wieder sagen Gartenbesucher, wenn ich ihnen bei der Führung etwas erkläre, „darüber haben Sie doch schon einmal geschrieben!“. Und das ist in 99 Prozent der Fälle richtig. Ich habe zum Start des neuen Jahres mal ein wenig im FARANG-Archiv zurückgeblättert und war selbst erstaunt, dass meine Kolumne bereits seit 2011 regelmäßig erscheint. Das waren dann insgesamt gegen 300 Beiträge. Da ist es eigentlich nur logisch, dass es zu Wiederholungen kam, kommt und auch kommen wird…
Sie fressen, und sie scheißen viel

Noch nie allerdings mussten wir uns vorher um 20 Gänschen auf einen Schlag kümmern, das ist ein Novum. Der Thai-Schwager hat im Isaan eine Zucht ausfindig gemacht, und wir haben dort einmal 20 Stück bestellt. In diesem Jahr haben wir gegen 40 Weihnachtsgänse (aus)verkauft und im nächsten Jahr dürften es noch mehr sein, wir wollten uns also vorsehen. Die putzigen, klitzekleinen Gänschen wurden von einer Spezialfirma angeliefert, alle haben den schonenden Transport problemlos überstanden.
Die ersten 10 Tage konnten wir sie nachts in einem 2 Quadratmeter großen, mit Glühlampen gewärmten Käfig vor Waranen, Schlangen und ähnlichen Jägern schützen, tagsüber waren sie in einem viel größeren Gehege untergebracht.
Sie fraßen ihr Spezialfutter in rauen Mengen, dazu Gras und Bananenblätter. Zwar wuchsen sie rasant, aber sie schissen und pissten auch in solchen Mengen, dass sie wohl im beengten Nachtkäfig demnächst in ihren Exkrementen ersoffen wären. Deshalb verbrachten wir sie in ein anderes Gehege mit viermal so viel Platz. Doch das half nicht lange.
Bald mussten wir auch in diesem Gehege das Stroh und Wasser zweimal täglich wechseln, weil sie weiterhin fraßen wie Weltmeister, aber sich auch analog entleerten. Schließlich haben wir sie nun in ein 80 Quadratmeter großes Gehege umquartiert. Hier haben sie nun wohl ganz lange genug Platz in der Nacht, und tagsüber treiben wir sie auf eine Weide, wo sie sich an Gras gütlich tun können.

Lavasteine halfen dem Lorbeer
Vor einigen Monaten haben wir den Gewürzlorbeer umgetopft, dessen Achillesferse hier in Thailand immer das schwache Wurzelwerk war, das für die hiesigen Lehmböden offensichtlich nicht genügt. Erstmals gaben wir der Pflanzerde auch kleine Lavasteinchen bei, und das scheint nun tatsächlich genützt zu haben. Dreht man die Töpfe um, so sind Wurzeln zu sehen, die kräftig gewachsen sind, die Pflanzen werden dadurch robuster.
Gut entwickelt hat sich auch eine Medusa-Ananas. Sie bildet nicht eine große Frucht, wie wir sie aus dem Laden kennen, sondern hunderte, kleine Früchte. Sie sind reine Zierfrüchte, sie zu schälen wäre ein grauenhaftes, zeitintensives Gefummel.

Saisonal bedingt blühen gerade auch wieder einmal die Mango-Pflaumen oder „mayom dschid“ auf Thai. Diese leckeren Früchte gibt es nur im März und April, ich freue mich schon auf den köstlichen Früchtekuchen, den ich daraus zubereiten kann.
Und – last but not least – blüht nun auch gerade wieder die Riesenseerose mit dem hochgestellten Rand, die Victoria cruziana. Die Blüte verändert innert zweier Tage ihre Farbe von weiß zu rosarot, ein tolles Schauspiel.
Auch darüber habe ich schon berichtet, aber es ist immer wieder eindrücklich.
Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!
