Sheriff in den USA erschießt Richter

Ein Polizeiwagen steht im US-Saat Kentucky vor einem Tatort. In einer Kleinstadt in Kentucky hat ein Sheriff nach einem Streit einen Richter im Gerichtsgebäude erschossen. Foto: Frank Bowen IV/The Cincinnati Enquirer Via Ap/dpa
Ein Polizeiwagen steht im US-Saat Kentucky vor einem Tatort. In einer Kleinstadt in Kentucky hat ein Sheriff nach einem Streit einen Richter im Gerichtsgebäude erschossen. Foto: Frank Bowen IV/The Cincinnati Enquirer Via Ap/dpa

WHITESBURG: Nachmittag in einer US-Kleinstadt. Im Büro des Richters kommt es zu einem Streit. Dann fallen Schüsse. Der Fall reiht sich in die Serie von Gewalttaten ein, die die USA erschüttern.

In einer US-Kleinstadt im Bundesstaat Kentucky hat ein Sheriff örtlichen Medienberichten zufolge einen Richter im Gerichtsgebäude erschossen. Zuvor sei es zu einem Streit zwischen den beiden gekommen. Der Sheriff habe ersten Ermittlungen zufolge mehrere Schüsse auf den 54-jährigen Bezirksrichter abgefeuert. Nach der Tat nahmen Ermittler den 43 Jahre alten Sheriff fest - ohne Zwischenfälle, wie es hieß. Sonst sei niemand zu Schaden gekommen.

Worüber die beiden gestritten haben, ist nicht bekannt. Laut Lokalzeitung «The Mountain Eagle» betrat der Sheriff zunächst das Gerichtsgebäude und teilte den Mitarbeitern mit, er müsse mit dem Richter sprechen. Daraufhin begaben sich die beiden in das Büro des Richters und schlossen hinter sich die Tür. Einige Zeit später seien Schüsse gefallen. Mit erhobenen Händen sei der Sheriff anschließend aus dem Raum gekommen. Im Foyer seien ihm Handschellen angelegt worden.

«Es gibt viel zu viel Gewalt in dieser Welt, und ich bete für einen Weg in eine bessere Zukunft», schrieb Kentuckys Gouverneur Andy Beshear auf X. In den USA gehören tödliche Schüsse zum Alltag. Schusswaffen sind in dort leicht erhältlich und im großen Stil im Umlauf. Größere Attacken führen regelmäßig zu Diskussionen über eine Verschärfung des Waffenrechts - bisher ohne Erfolg. Eine substanzielle Verschärfung der Waffengesetze in den USA wird seit Jahren von Republikanern verhindert.

Der jüngste Fall werde nun untersucht, schrieben US-Medien. Dazu würden auch Aufzeichnungen von Kameras im Gerichtsgebäude ausgewertet. Rund 50 Menschen hielten sich nach Informationen der «Washington Post» zum Tatzeitpunkt am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) im Gerichtsgebäude in Whitesburg auf, einer Kleinstadt mit rund 1.600 Einwohnern.

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Jürgen Franke 25.09.24 18:40
Die Verfassung der USA
garantiert den Bürgern das Recht auf Waffenbesitz. Es ist nicht vorstellbar, dass die Waffenlobby hier nachgeben würde.
Rolf W. Schwake 25.09.24 12:34
Sie lügen, Ingo Kerp ...
... denn Kamala Harris hat auf Vorhalt, sie würde den Amerikanern ihre Waffen wegnehmen wollen, geantwortet, daß sowohl Präsident Biden als auch sie Waffenbesitzer sind und ihre Familien und sich beschützen würden. "Ohne zu zögern und unverzüglich erschießen" ist eine bewußt und gewollte Tötung - ihre Waffen wollen sie aber nur einsetzen, um das verfassungsrechtlich garantierte Notwehr durchzusetzen.
Ingo Kerp 21.09.24 15:20
Eine Unterhaltung auf US-amerikanisch. Bist du nicht meiner Meinung, lege ich dich halt um. Die USA bekommen das Problem nie mehr in den Griff. Selbst die evtl. zukünftige US-Präsidentin K. Harris gibt in einem Interview mit O. Winfrey unumwunden zu, das sie Waffenbesitzerin ist und damti jeden Einbrecher in ihrem Haus ohne zu zoegern, unverzüglich erschießen würde.