Nordkorea bestätigt Zerstörung von innerkoreanischem Verbindungsbüro

Nordkorea sprengt das innerkoreanische Verbindungsbüro in Kaesong. Foto: epa/Yonhap
Nordkorea sprengt das innerkoreanische Verbindungsbüro in Kaesong. Foto: epa/Yonhap

SEOUL: Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel verschärfen sich derzeit wieder. Jetzt äußert Nordkorea seine Verärgerung über eine Flugblattaktion südkoreanischer Aktivisten mit einer Explosion.

Nordkorea hat die Zerstörung des innerkoreanischen Verbindungsbüros auf seinem Boden bestätigt. Die Sprengung des Gebäudes in der grenznahen Stadt Kaesong sei im Zuge der Unterbrechung aller Kommunikationsverbindungen zwischen Süd- und Nordkorea erfolgt, berichteten die Staatsmedien am Dienstag. «Um 14.50 Uhr (Ortszeit) wurde das Verbindungsbüro auf tragische Weise mit einer fürchterlichen Explosion zerstört.»

Die südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zeigte Bilder von einer Rauchsäule, die vom Gelände des einst gemeinsam betriebenen Industrieparks in Kaesong aufsteigt. Dort befand sich auch das Büro, das als wichtiger Kommunikationskanal zwischen beiden Staaten gedient hatte.

Die Sprengung zeuge von der Wut der Nordkoreaner, hieß es in den nordkoreanischen Berichten in Anspielung auf die Verärgerung der kommunistischen Führung in Pjöngjang über eine neue Propagandaflugblatt-Aktion südkoreanischer Aktivisten und nordkoreanischer Flüchtlinge von Ende Mai an der Grenze. Ziel sei es gewesen, «menschlichen Abschaum und solche, die dem Abschaum Schutz bieten, für ihre Verbrechen zahlen» zu lassen.

Nordkorea hatte zuvor mit dem Abbruch aller Kontakte zu Südkorea einschließlich des Abrisses des Verbindungsbüros sowie weiteren Vergeltungsmaßnahmen gedroht. Pjöngjang wirft der Regierung in Seoul vor, die Propaganda-Aktionen, bei der Ballons mit Flugblättern mit Kritik an der nordkoreanischen Führung in Richtung Norden geschickt werden, zu tolerieren.

In Südkorea kam das ständige Komitee des Nationalen Sicherheitsrats zusammen, um die Lage nach der Sprengung zu erörtern, wie das Präsidialamt in Seoul mitteilte. Die Einrichtung des Verbindungsbüros war ein konkretes Ergebnis des ersten Gipfeltreffens des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un im April 2018 gewesen.

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