Senegal fordert im Kampf gegen Terrorismus offensiveres UN-Mandat

Foto: epa/Julien De Rosa
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DAKAR (dpa) - Seit Jahren ist die Bundeswehr in der Sahelzone im Einsatz. Dort weiten islamistische Terrorgruppen ihren Aktionsradius aus. Ein Präsident schlägt Alarm.

Im Kampf gegen bewaffnete islamistische Gruppen in der Sahelzone fordert der westafrikanische Staat Senegal ein offensiveres Mandat für die UN-Blauhelme. Bisher habe die multinationale Streitmacht - zu der in Mali auch die Bundeswehr gehört - dabei versagt, den Terrorismus in der Region einzudämmen, sagte Präsident Macky Sall am Montag. Beim Internationalen Friedens- und Sicherheitsforum in Afrika in der senegalesischen Hauptstadt Dakar fragte er: «Wie kann es sein, dass mehr als 30 000 Soldaten von Terroristen im Sahel als Geiseln gehalten werden?»

Der UN-Sicherheitsrat müsse «ein aggressiveres Mandat» für die Stabilisierung der Region ermöglichen. «Die Situation verschlimmert sich von Tag zu Tag», betonte Sall. Hilfsorganisationen warnen bereits seit langem vor einer sich zuspitzenden humanitären Krise in der Sahelzone, wo neben dem Klimawandel auch die eskalierende Gewalt die Migration befeuert.

Erst am Montag war bekanntgeworden, dass bei einem Angriff auf eine Militärpatrouille im westafrikanischen Mali nach Regierungsangaben mindestens 24 Soldaten getötet wurden. Zudem seien mindestens 17 «Terroristen» ums Leben gekommen und 100 Menschen festgenommen worden. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff nahe der Grenze zu Niger. Mali gehört gemeinsam mit dem Niger, Burkina Faso, Mauretanien und dem Tschad zur Ländergruppe G5 Sahel, die gegen den Terrorismus in der Sahel-Region kämpft.

In den Staaten der Sahelzone - einem Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt - sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv, einige haben dem Islamischen Staat oder Al-Kaida die Treue geschworen. Vor allem in Mali sowie in den angrenzenden Ländern Burkina Faso und Niger kommt es immer wieder zu Angriffen und Anschlägen. In Mali beteiligen sich bis zu 1.100 Bundeswehrsoldaten an einem UN-Stabilisierungseinsatz sowie an der Ausbildung malischer Soldaten.

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