Selenskyjs «Siegesplan»: Sofortige Einladung in Nato

Der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky (L) spricht vor den Abgeordneten der Werchowna Rada, dem ukrainischen Parlament, in Kiew. Foto: epa/Ukraine Presidential Press Service Handout
Der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky (L) spricht vor den Abgeordneten der Werchowna Rada, dem ukrainischen Parlament, in Kiew. Foto: epa/Ukraine Presidential Press Service Handout

KIEW: In vielen Hauptstädten hat der ukrainische Präsident seine Strategie für ein Ende des Krieges vorgestellt. Nun ist Kiew an der Reihe. Ein Punkt: Die Russen sollen spüren, dass ihr Land Krieg führt.

Die von Russland angegriffene Ukraine fordert zur Beendigung des Krieges eine sofortige Einladung in die Nato. «Dieser Plan hängt von den Partnern ab. Ich unterstreiche: von den Partnern», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj im Parlament in Kiew, wo er seinen sogenannten Siegesplan für die Abgeordneten und die Militärführung vorstellte.

Weiter sei es wichtig, die Kämpfe auf russisches Gebiet zu tragen. Die Bevölkerung dort solle verstehen, was Krieg sei, und ihren Hass gegen den Kreml richten.

Die Begrenzungen zum Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele im russischen Rückraum sollten aufgehoben werden, sagte Selenskyj. Nachbarländer sollten von ihrem Gebiet aus russische Drohnen über der Ukraine abschießen. Der ukrainische Präsident schlug unter anderem vor, in seinem Land ein großes, aber nicht-nukleares Waffenarsenal zu stationieren, das Russland von weiterer Aggression abhalten solle.

Selenskyj hatte die Strategie zuvor den Verbündeten in Washington sowie in London, Paris, Rom und Berlin vorgestellt, nicht alle Punkte darin waren öffentlich bekannt.

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Jörg Obermeier 18.10.24 13:50
@ Konrad Benz
Da haben Sie schon recht. Aber es gibt Unterschiede. In Zeiten des "Kalten Krieges" waren NATO und der Warschauer Pakt/UdSSR berechenbar. Das Russland eines Putin mit seinem "Heißen Krieg" in der Ukraine nicht mehr. Und noch ein Unterschied, seinerzeit lag ein Hauptinteresse der USA in Europa. Heute nicht mehr, sondern im Pazifik. Und sollte ein Trump nochmals übernehmen, dann ist hier sowieso zapfenduster.
Konrad Benz 18.10.24 13:13
Herr Obermeyer
Die Russen standen bis zum Zerfall der Sowjetunion und der DDR de fakto an den Grenzen der NATO. Und wenn die Ukraine in die NATO aufgenommen werden würde, dann ebenfalls wieder.
Horst Flügge 18.10.24 13:13
A. Liliendamm
"zum guten Schluss" ist leicht zu beantworten. So lange die Ukraine politisch dicht bei Russland war, galt sie als für uns feindlich.
Als die Ukrainer einen Wechsel wollten, nämlich den Anschluss an West Europa, wurden sie unsere Freunde. Verbündete wurden sie
Nach dem Angriff Russlands.
Zu dem Schluss Ihres Schreibens , wollen Sie indirekt die USA für den Krieg in der Ukraine verantwortlich machen ?
Jürgen Franke 17.10.24 08:10
Gestern hat Merz in seiner
Rede im Bundestag zu diesem Krieg deutlich Stellung genommen.
Jörg Obermeier 16.10.24 23:40
@ Andreas Liliendam 16.10.24 19:30
Den Selenski halte ich durchaus bei Sinnen. Die Ukraine hat widererwartend lange durchgehalten und den Russen widerstanden. Der Blutzoll war und ist hoch und der Widerstand dürfte vermutlich nicht mehr lange aufrecht erhalten werden können. Eigentlich bleibt der Ukraine nur, entweder zu kapitulieren und so viele wären für nichts und wieder nichts gestorben oder aber "All-IN" zu gehen. Das funktioniert aber nur zusammen mit der NATO. Das Risiko, dass der Putin voll dagegen hält ist hoch, gar keine Zweifel. Doch mindestens auf mittlere Sicht bleibt der Ukraine und letztlich auch uns gar nichts anderes übrig. Je schneller das jetzt passiert, desto weniger müssen in diesem Krieg noch sterben, alternativ es bleibt nichts mehr übrig und das nicht nur in Europa. Die andere Möglichkeit die Ukraine gibt auf. Dann haben wir die Russen auch in Mitteleuropa direkt an den Grenzen stehen. Wenn sie denn dort stehen bleiben sollten. Aber das dürfte dann sowieso zweitrangig sein. Der Druck den Moskau auf die europäischen Staaten damit ausüben könnte würde uns sowieso zu Vasallen Putins machen. Das wäre dann auch ein Frieden. Könnte man auch Friedhofsruhe nennen. Wollen Sie das?
Andreas Liliendam 16.10.24 19:30
Ist dieser Selenski eigendlich noch bei Sinnen ? Er will, daß die Nachbarländer, also NATO Staaten russische Drohnen über der Ukraine abschießen. Das würde allerdings die NATO direkt, und nicht nur durch Waffenlieferungen, in den Krieg einbeziehen.
Dann will er Ziele im Rückraum von Russland angreifen, um die Bevölkerung gegen den Kreml aufzubringen. Wenn solche Langstreckenwaffen in Russland einschlagen, wird er genau das Gegenteil erreichen. Die Getroffenen wissen, daß diese Raketen von der NATO sind und aus der Ukraine abgefeuert wurden. Die Wut wird sich also gegen den ukrainischen Machthaber richten. Wenn Selenski will, daß Kiew in absehbarer Zeit nur noch ein Trümmerhaufen ist, dann soll er mal seinen "Friedensplan" mit Hilfe der NATO durchsetzen.
Zum guten Schluß hab ich noch eine Frage: Wann, wie und wodurch wurde die Ukraine eigendlich unser Freund, Partner und Verbündeter. Bis vor 35 Jahren waren die doch noch unsere Feinde...
Und ich sag es nochmal! Ich bin kein Freund der Russen oder von Putin. Mir geht es vor allem um Frieden in Europa... woran die USA aber scheinbar kein Interesse haben. Sonst würden sie nicht ständig Streit verursachen und die allgemein ruhige Lage hier in Unruhe bringen. VG, AL