​«Kein Platz für russische Sportler»

​Selenskyj trifft IOC-Chef Bach

Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Foto: epa/Denis Balibouse
Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Foto: epa/Denis Balibouse

KIEW: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Treffen mit IOC-Präsident Thomas Bach in Kiew den Ausschluss russischer und belarussischer Sportler aus vielen Turnieren begrüßt.

«Man darf nicht zulassen, dass ein Terrorstaat den Sport nutzt, um seine politischen Interessen und Propaganda zu fördern», sagte Selenskyj einer Mitteilung zufolge am Sonntag. Er sei Bach für seine «unerschütterliche Position» bei diesem Thema dankbar. «Während Russland versucht, das ukrainische Volk zu zerstören und andere Länder Europas zu erobern, haben seine Vertreter keinen Platz in der Sportgemeinschaft der Welt», betonte Selenskyj.

Der Präsident bezeichnete den russischen Angriffskrieg auf sein Land als «brutalen Schlag» für den ukrainischen Sport. «Mehr als 100.000 ukrainische Athleten haben keine Gelegenheit zu trainieren, und hunderte von Sportstätten werden zerstört», sagte Selenskyj.

Bach versicherte die Solidarität des Internationalen Olympischen Komitees mit der Ukraine. «Sie sind nicht allein mit ihren Nöten, wir sind an ihrer Seite, wir stehen ihnen zur Seite und unterstützen sie mit Herz, Seele, Gedanken und Taten. Wir unterstützen sie so, dass wir eine starke, erfolgreiche, stolze ukrainische Olympia-Nationalmannschaft bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris und den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina sehen können», sagte der deutsche IOC-Präsident der Mitteilung zufolge.

Das IOC hat nach seinen Angaben einen Unterstützungsfonds auf 7,5 Millionen US-Dollar (rund 7,2 Millionen Euro) verdreifacht. Damit könnten mehr als 3000 Mitglieder der Olympischen Bewegung sowie Olympia-Athleten in der Ukraine und im Ausland unterstützt werden.

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Beat Sigrist 06.07.22 11:20
@Maddin
Selbstverständlich dürfen Sie Ihre eigene Meinung haben und auch vertreten. Aber leider wird der Sport in den letzten 100 Jahren schon immer mit Politik verbunden. Gerade in der heutigen Zeit, als die Ukraine von heute auf morgen von einem Nachbarstaat überrannt wurde und zehntausende von Zivilisten ermordet wurden. Ist der friedliche Sport noch weniger von der Politik zu trennen. Ich sage nur das kindliche Anbringen des Buchstaben Z. Oder auf der ISS haben jetzt russische Astronauten öffentlich Werbung und Anerkennung für diese Gräueltaten ausgesprochen. Auch mehrere russischen Sportler haben sich bereits mit dem Z geschmückt und in aller Öffentlichkeit das Ermorden von tausenden von Zivilisten gutgeheissen! Darum finde ich, dass alle Sportler aus einem solchen Land kein Recht mehr haben sollten an friedlichen Sportveranstaltungen in der westlichen Welt dabei zu sein. Dies ist nur meine bescheidende Meinung, ob ich recht habe oder nicht, wird die Zukunft zeigen. Krieg ist auch im Jahr 2022 die falsche Lösung, um eventuell vorhandene Probleme zu lösen.
Norbert K. Leupi 04.07.22 16:30
Sport und Politik ...
kann man leider unmöglich trennen , weil Sport im Focus steht , egal ob Kulturell , Politisch oder Gesellschaftlich ! Die Geschichte und die momentane Realität zeigen uns , dass die Forderung der Trennung illusorisch ist ! Gerade Autokratien nutzten und nutzen den Sport mit Vorliebe um sich im besten Licht zu präsentieren ! Und bei internationalen Spielen , Meetings , Meisterschaften etc. hat der Sport immer mit dem Land , der Kultur und der politischen Situation zu tun ! Dazu kommt noch die erzkapitalistische Werbung und bei der Preis- oder Pokalübergabe sind immer Politiker der momentanen Regierung und manchmal sogar von " Gott-Gesandte " dabei !
Rene Amiguet 04.07.22 15:20
Sport und Politik
Präsident Wolodymyr Selenskyj respektiert nicht das Politik nichts zu tun hat mit Sport. Das passt zu ihm!