Selenskyj in Liveschalte nach Bern

Friert Oligarchengelder ein

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelensky wird während einer Demonstration gegen den russischen Einmarsch in der Ukraine vor dem Bundeshaus in Bern auf einer Leinwand gezeigt. Foto: epa/Peter Klaunzer
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelensky wird während einer Demonstration gegen den russischen Einmarsch in der Ukraine vor dem Bundeshaus in Bern auf einer Leinwand gezeigt. Foto: epa/Peter Klaunzer

BERN: Vor tausenden Antikriegsdemonstranten in Bern hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Schweizer Regierung aufgerufen, die Konten aller russischen Oligarchen zu sperren. «Auch das ist ein Kampf gegen das Böse», sagte Selenskyj nach Angaben des Übersetzers. Selenskyj war live zugeschaltet, während auf dem Platz vor dem Schweizer Parlament mehrere Tausend Menschen mit vielen ukrainischen Flaggen gegen den russischen Krieg gegen die Ukraine demonstrierten.

Selenskyj war hinter einem Schreibtisch in einem kurzärmeligen Tarnfarben-T-Shirt zu sehen. Als er die Sperrung von Oligarchen-Konten forderte, brandete großer Applaus auf. Die Schweiz hat sich den europäischen Sanktionen weitgehend angeschlossen. Es gibt aber weitere schwerreiche Russen, die in der Schweiz Geschäfte machen und denen eine Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nachgesagt wird und die bislang keinen Sanktionen unterliegen. Der ukrainische Präsident kritisierte den Nahrungsmittelkonzern Nestlé, der beschlossen hat, sich vorerst nicht wie viele andere Firmen aus Russland zurückzuziehen.

Nach seinen Angaben sind durch die russischen Angriffe bis Samstag 112 Kinder und Jugendliche ums Leben gekommen. Das Büro der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte hatte bis Samstag gut 60 Todesfälle unter Minderjährigen dokumentiert. Es braucht aber oft Tage, um gemeldete Todesfälle unabhängig zu überprüfen.

Der Schweizer Präsident Ignazio Cassis hatte Selenskyj persönlich von einer Bühne auf dem Bundesplatz begrüßt. «Wir sind beeindruckt von dem Mut, mit dem dein Volk für Freiheit und Frieden kämpft», sagte er. «Wir sind beeindruckt, wie ihr die Grundwerte der freien Welt verteidigt, die auch unsere Grundwerte sind.»

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Pascal Schnyder 20.03.22 15:10
Unglaublich
dass dies jetzt noch zum Bundeshaus kommt! Als die USAmerikaner und Ihre Verbündeten tausende, ja millionen von Menschen in Afghanistan, Irak ( 2 mal ), Syrien, Lybien, Yemen, Somalia, Pakistan, und die Liste geht quer durch fast alle Länder der Welt inklusive Vietnam, Kambodscha, Laos, Korea, Japan, Deutschland, und sogar Panama und Nicaragua, niedergeschlachted haben, wurde vor dem Bundeshaus keine Leinwand aufgestellt mit irgend einem Bundesrat als Gratulant zum heroischen Wiederstand gegen die Invasoren......
Die Welt MUSS endlich mal die wahren Hintergründe der Ukrainischen Problemen kennenlernen. Was die Ukrainen mit der Russischen Minderhait während den vergangenen Jahren gemacht haben ist nicht nur Völkerverächtlich, sondern genau so schlimm wie jeder Krieg! Sie haben es zu lange herausgefordert und den schlafenden Löwen zu lange genervt bis jetzt harsch und fürchterlich zugebissen wurde.
Nun rennen sie und der Zelensky will mit seinen propagandistischen Hilferufen ganz Europa und somit die ganze Welt in Ihren Krieg miteinbeziehen. Hoffentlich bleiben die Nato und die USAmerikaner dieses Mal vernünftig und stark und lassen sich nicht auf einen grösseren Konflikt ein. Als ob wir mit Corona Covid nicht schon genug Ärger und Elend hätten.....
Jörg Schernekau 20.03.22 14:50
Beeindruckt
.... und weil sie so beeindruckt sind, die Bundesräte, lassen sie es auch weiter zu, dass Russland seine Rohstoffe über Händler und Börsen in der Schweiz verkauft. Gerade jetzt, da die Preise so hoch sind mit enormem Gewinnen. Aber klar, Geld stinkt nicht und die Schweiz hat damit viel Erfahrung. Schon in den 30ern des letzten Jahrhunderts hat man weggeschaut und kassiert :(