Selenskyj bestätigt Ankunft von Abrams-Panzern aus USA

US-Soldaten schießen während der internationalen Militärübung «Allied Spirit 2022» auf dem Gelände des Truppenübungsplatz Hohenfels von einem Kampfpanzer M1 Abrams. Foto: Armin Weigel/dpa
US-Soldaten schießen während der internationalen Militärübung «Allied Spirit 2022» auf dem Gelände des Truppenübungsplatz Hohenfels von einem Kampfpanzer M1 Abrams. Foto: Armin Weigel/dpa

KIEW/MOSKAU: Bei ihrer Offensive will die Ukraine nach der Überwindung russischer Minenfelder schnell vorankommen. Dafür stehen nun auch US-Panzer bereit. Raketenangriffe fordern unterdessen weitere Menschenleben.

In seiner Abwehrschlacht gegen die russische Armee kann das ukrainische Militär ab sofort auch US-Kampfpanzer einsetzen. Das erste Kriegsgerät vom Typ Abrams sei in der Ukraine angekommen, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag in Kiew mit. «Die Abrams sind schon in der Ukraine und bereiten sich darauf vor, unsere Brigaden zu verstärken», schrieb Selenskyj auf Telegram. am 579. Kriegstag teilten die Ukrainer mit, dass bei einem Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte am vergangenen Freitag der Kommandeur Viktor Sokolow ums Leben kam. Dafür gab es von russischer Seite zunächst keine Bestätigung. Russland attackierte in der Nacht einmal mehr die südukrainische Hafenstadt Odessa.

Panzer für weitere Geländegewinne wichtig

Seit Juni läuft eine weitere Offensive der Ukrainer mit dem Ziel, speziell im Süden weitere Gebiete zu befreien und einen Keil zwischen die dortigen russischen Besatzungstruppen zu treiben. Die Panzer sollen dazu dienen, nach der Überwindung von Minenfeldern möglichst schnell vordringen zu können, um weiteres Gelände zu erobern.

Insgesamt haben die Vereinigten Staaten der Ukraine 31 Kampfpanzer zugesagt. Selenskyj machte keine Angaben, wie viele sich bereits im Land befinden. Die westlichen Verbündeten der Ukraine hatten lange um die Lieferung von Kampfpanzern gerungen. Die Ankündigung der USA kam schließlich Ende Januar parallel zur deutschen Zusage von Leopard-Panzern. An den Abrams wurden ukrainische Soldaten auf dem Truppenübungsplatz im bayerischen Grafenwöhr ausgebildet.

Die USA gelten im militärischen Bereich als wichtigster Unterstützer Kiews. Seit Kriegsbeginn beläuft sich die US-Militärhilfe für die Ukraine nach Regierungsangaben auf 43,9 Milliarden Dollar. Zuletzt wurden Waffen und Ausrüstung im Wert von 128 Millionen Dollar (rund 120 Millionen Euro) aus Beständen des US-Militärs neu genehmigt. Aus Kiew seit langem geforderte ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometer waren darin nicht enthalten.

Kiew will Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte getötet haben

Am Freitag hatte das ukrainische Militär die von Russland seit 2014 annektierte Halbinsel Krim mit einem kombinierten Angriff von Drohnen und Marschflugkörpern überzogen. «Nach dem Treffer im Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte starben 34 Offiziere, darunter auch der Kommandeur der Schwarzmeerflotte Russlands», teilte der Pressedienst der Spezialkräfte beim ukrainischen Militär mit. Die russische Seite bestäigte den angeblichen Tod von Flottenchef Sokolow zunächst nicht.

Russland greift Odessa mit Drohnen und Raketen an

Bei einem nächtlichen Angriff mit Drohnen und Raketen hat Russland die südukrainische Hafenstadt Odessa attackiert. Nach Angaben des Militärgouverneurs von Odessa, Oleh Kiper, wurden bis Montagmittag mindestens zwei Tote unter den Trümmern eines Lagerhauses geborgen. Zudem sei eine Frau verletzt worden. Bei einem russischen Luftangriff auf die südukrainische Stadt Beryslaw wurden zwei Senioren getötet und zwei weitere Menschen verletzt. Angaben aus dem Kriegsgebiet können oft nicht direkt unabhängig überprüft werden.

UN-Kommission: Fortlaufend Beweise für russische Kriegsverbrechen

Eine Untersuchungskommission der Vereinten Nationen sammelt im Ukraine-Krieg nach eigenen Angaben immer mehr Beweise dafür, dass die russische Armee Zivilisten foltert und Angriffe auf sie verübt. «Es gibt fortlaufend Beweise dafür, dass russische Streitkräfte in der Ukraine Kriegsverbrechen begehen», berichtete die Kommission dem UN-Menschenrechtsrat in Genf. Die Erkenntnisse deuteten auf eine weit verbreitete und systematische Anwendung von Folter durch russische Streitkräfte gegen Personen hin, denen vorgeworfen werde, Informanten der ukrainischen Streitkräfte zu sein. «In einigen Fällen war die Folter so brutal, dass das Opfer starb», teilte die Kommission mit.

Moskau setzt weitere Richter des Strafgerichtshofs auf Fahndungsliste

Die russische Justiz hat weitere Richter und ranghohe Beamte des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) zur Fahndung ausgeschrieben. Das Innenministerium setzte den polnischen IStGH-Präsidenten Piotr Hofmanski, die aus Peru stammende Vizepräsidentin Luz del Carmen Ibáñez Carranza und den deutschen Richter Bertram Schmitt auf die Fahndungsliste, wie russische Staatsmedien am Montag berichteten. Nachdem der Internationale Strafgerichtshof im März 2023 Haftbefehle gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seine Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa wegen Verschleppung ukrainischer Kinder erlassen hatte, schrieb Moskau bereits mehrere IStGH-Richter und den Chefankläger der Behörde, Karim Khan, zur Fahndung aus. Russland warf ihnen den «Angriff auf einen Vertreter einer ausländischen Regierung» vor.

Pistorius für drei Tage in Lettland und Estland

Verteidigungsminister Boris Pistorius traf unterdessen zu einem dreitägigen Besuch im Baltikum eingetroffen. Der SPD-Politiker und seine Delegation landeten am Montag in der lettischen Hauptstadt Riga, wo Gespräche über die sicherheitspolitische Lage und die weitere militärische Kooperation mit dem Nato-Partner auf dem Programm stehen. Am Dienstag soll es weiter nach Estland gehen. Dort findet bis Mittwoch die jährliche baltische Sicherheitskonferenz statt. Deutschland hat sein militärisches Engagement im Baltikum nach Russlands Angriff auf die Ukraine deutlich ausgebaut.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Jürgen Franke 30.09.23 08:10
Herr Schrader, was ich hier schreibe,
sind lediglich meine Informationen und keine Behauptungen. Einige Fakten wurden noch nicht freigegeben.
Jürgen Franke 30.09.23 08:00
Guten Morgen Herr Volkmann,
meine Antwort ist offensichtlich leider hängengeblieben. Lassen wir das Thema und bleiben weiterhin Freunde. Schönes Wochende.
Jürgen Franke 29.09.23 14:20
Herr Schwake, über dieses Thema wurde hier
bereits diskutiert. Es ist schön, dass man seinerzeit einen Paß des Attentäters in dem Schutthaufen, und in einem Koffer, der auf einem Gepäckband hängen geblieben ist, das Testament gefunden hat. Im offiziellen Bericht wurde das WDT 7 noch nicht einmal erwähnt. Warten Sie ab, bis die Akten, die noch unter Verschluß sind, veröffentlicht werden.
Jürgen Franke 29.09.23 14:10
Herr Volkmann, grundsätzlich wird jede
antiamerikanische Meinung als Verschwörungstheorie bezeichnet. Bedauerlich, dass Sie sich ausgerechnet von der Süddeutschen Zeitung etwas bestätigen lassen müssen. Von G. kenne ich alle seine Vorträge.
Jürgen Franke 28.09.23 15:30
Herr Volkmann, auch Ihnen bleibt es
völlig unbenommen, meine Zeilen so zu interpretieren, wie es Ihnen beliebt. Sie kennen meine Quellen der Information, die ich weiterhin nutzen werde, um mich zu äußern. Statt zu kritisieren, empfehle ich auch Ihnen, Ihren Horizont zu erweitern.
Hans-Dieter Volkmann 28.09.23 15:00
m.v.wob / N.Schrader 28.09.23 02:40
Wir wissen alle wer gemeint ist. Wer aber für das kriegerische Vorgehen, welcher Nation auch immer, eine Entschuldigung vorbringt, nämlich andere hätten es ja vorgemacht, zeigt doch, wessen Geistes Kind er ist. Das Bösartige und Unmoralische anderer Menschen rechtfertigt niemanden, das auch machen zu dürfen.
Rolf W. Schwake 28.09.23 13:19
Ein kleiner Hinweis:
Es hat einmal ein Kreml-Diktator behauptet, der Zusammenbruch der UdSSR wäre die größte geo-politische Katastrophe des 20. Jahrhundert. Jeder mit dem IQ etwas oberhalb eines Primaten weiß, daß die Sowjetunion schlichtweg pleite gegangen ist. Wenn nun ein Mensch, dem man eine gewisse Intelligenz nicht absprechen kann, behauptet, "das wäre die größte geo-politische Katastrophe des 20. Jahrhundert", dann macht er das im Bewußtsein der Tatsache, dass die Sowjetunion nur so lange überlebt hat, indem sie ihre Satellitenstaaten, allen voran die DDR, und ihr eigenes Volk bis aufs Blut ausgenommen hat. SOMIT MUSS SICH DIESER MENSCH FRAGEN LASSEN, WIE DIE "GRÖSSTE GEO-POLITISCHE KATASTROPHE" DANN HÄTTE ABGEWENDET WERDEN KÖNNEN. Und das wäre nur möglich gewesen, wenn man mit Brutalität, viel Gewalt und Blut weiter ausgebeutet hätte, weiter die Menschenrechte mit Füßen getreten hätte. All das wusste dieser neo-stalinistische Verbrecher. Er ist schlimmer als Hitler und Stalin zusammen. Das nicht zu erkennen, ist ein deutlicher Weiser auf die eigene Intelligenz.
Jürgen Franke 28.09.23 09:40
Herr Schrader, es ist nicht erforderlich,
dass Sie meine Meinung teilen. Gehen Sie jedoch davon aus, dass ich mich exakt informiere und Ihnen auch meine Quellen nennen kann, sofern Sie es wünschen. Sparen Sei sich zukünftig Ihre Unterstellungen.
michael von wob 28.09.23 09:30
@ Jürgen
Verschon mich mit solchem Schw..achsinn.Jeder Mensch hat damals begeistert die Rede von dem größten Lü gner aller Zeiten zugehört. Er wußte schon damals daß er die Größe der SU wiederherstellen will. Was hat die Ukraine damit zu tun ? Sie sind nicht in der NATO und nicht in der EU . Du erzählst immer nur den gleichen Sch eiß wie die bek loppte Wagenknecht !
Jürgen Franke 28.09.23 09:00
Michael, ich gehe davon aus, dass Du die
Rede nicht kennst, die Putin im Bundestag seinerzeit gehalten hat, denn da wurde deutlich gemacht, wie sich Deutschland und schließlich auch Europa wirtschaftlich unabhängiger von den USA machen könnte.
Jürgen Franke 28.09.23 08:50
Herr Schwake, völlig Ihre Meinung:
Das ein UN Mitglied im Sicherheitsrat die Weltsolidarität bremsen kann, ist eine Schande. Diese von Ihnen so geschätzte UN Vollversammlung hat übrigens die Untersuchung der Sprengung der Gasleitung nach Deutschland abgelehnt, die von den Russen beantragt wurde.
michael von wob 28.09.23 02:50
@ Norbert
Zum Q.uerdenken gehört es nun mal bei jedem Thema gegen die Mehrheiten und gegen die Öffentlichen Medien zu widersprechen. Nach dem 2.WK waren SS und SA Leute immer noch von AH überzeugt. 60% der Russen sind von Putler überzeugt und glauben alle Lügen die Lewrow und Putler verbreiten. Unglaublich was Propaganda bei 1d1oten ausrichten kann !
michael von wob 28.09.23 02:40
@ Norbert Schrader
Wir alle außer @ franke sind die B0rnierten 555
Rolf W. Schwake 27.09.23 22:00
Herr Franke, es dreht sich...
... Im vorliegenden Fall um einen verbrecherischen Angriffskrieg der russischen Föderation, der mehrfach mit überwältigender 2/3-Mehrheit der UN-Vollversammlung als solcher verurteilt wurde. Dass ein solches UN-Mitglied dann sogar noch im Sicherheitsrat die Weltsolidarität bremsen darf, ist eine Schande! Auf keinen Fall handelt es sich jedoch um Dinge, die vom eigentlichen Thema ablenken sollen und Ihnen, Herr Franke, vielleicht nicht genehmigt sind! Sie sind jedenfalls nicht die UN-Vollversammlung! Also halten Sie sich an diese Fakten!
Jürgen Franke 27.09.23 19:40
Herr Schwake, ein Selbstverteidigungsrecht
bestand jedoch auch für die Länder, die von der Nato in der Vergangenheit angegriffen wurden. Putin hat nur das gemacht, was ihm vorgemacht wurde.
Rolf W. Schwake 27.09.23 11:28
Schön, Herr Kerp, ...
... dass Sie endlich das absolute Selbstverteidigungrecht gegen einen verbrecherischen Überfall anerkennen. Allerdings wird nicht erst jetzt (!!!), sondern wurde bereits am Anfang des Überfalls ersichtlich, dass die Ukraine ohne fremde Hilfe verloren ist.
Dieser verbrecherische Überfall auf ein souveränes Nachbarland, dem man sogar eine Garantie auf Souveränität und staatliche Integrität gegeben hat, ist ein deutlicher Hinweis auf Größenwahn und auf Wiederherstellung imperialen Großmachtstrebens. Wer den Zerfall der Sowjetunion als größte geopolitische Katastrophe des letzten Jahrhundert bezeichnet, muss sich die Frage
Deutschland hilft immer zu spät und zu wenig, vermutlich ganz der Intention zweier deutscher (Ex-) Juso-Marxisten entsprechend. Lesen Sie mal nach, was unser deutscher Bundeskanzler als JUSO zur Nato geäußert hat, dann werden Sie verstehen, wovon ich rede.
Ingo Kerp 26.09.23 14:10
Überfällt ein Aggressor irgendein Land, hat dieses jedes Recht sich zu verteidigen und auch jede Hilfe anzunehmen. Im Falle des Überfalls von RUS auf die UKR, wird inzwischen klar, daß die UKR den Krieg nicht mit eigenen Mitteln bestreiten kann, weshalb massive Hilfslieferung in Form von Geld und Waffen der ehem. korrupten UKR (wahrscheinlich immer noch) zur Verfügung gestellt wird. Diese Hilfen sind so massiv, das von einem Stellvertreterkrieg gesprochen werden kann. Man sollte sich aber davon frei machen, diesen Krieg als etwas zu stilisieren, das den Frieden der westl. Welt insgesamt bedrohen würde. Das scheint genauso unsinnig zu sein, wie die einstige Behauptung, die „Sicherheit der BRD wird auch am Hindukusch verteidigt“.