Sechs französische Soldaten bei Angriff in Mali verletzt

Foto: epa/H.diakite
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PARIS/BAMAKO: Im Einsatz gegen Islamisten in dem westafrikanischen Krisenstaat Mali sind sechs französische Soldaten verletzt worden. Der Angriff habe sich am Freitagmorgen in der Region um Gourma im Zentrum des Landes ereignet, teilte das französische Verteidigungsministerium auf Anfrage mit.

Es habe sich um eine Autobombe gehandelt. Demnach war ein Fahrzeug auf einen Militärkonvoi der französischen Anti-Terror-Einsatztruppe «Barkhane» zugerast und schließlich war ein Sprengsatz gezündet worden. Ein Schützenpanzer habe noch eingreifen können.

Die verletzten Soldaten wurden dem Ministerium zufolge mit dem Hubschrauber in das Militärkrankenhaus nach Gao gebracht, zwei von ihnen sollten am Samstag nach Frankreich ausgeflogen werden. Es bestehe aber keine Lebensgefahr. Es ist der dritte schwere Angriff auf französische Soldaten in Mali seit Ende Dezember. Fünf Soldaten wurden dabei innerhalb einer Woche getötet.

Die frühere Kolonialmacht Frankreich ist in Westafrika massiv im Einsatz gegen Islamistenmilizen vertreten; Mali ist ein Schwerpunkt. «Barkhane» umfasst bis zu 5100 Soldaten. In den Staaten der Sahelzone - einem Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt - sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv. Einige haben den Terrorgruppen Islamischer Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen.

Die Bundeswehr ist in Mali an einem UN-Einsatz und einem Ausbildungseinsatz beteiligt, aber nicht am Kampfeinsatz «Barkhane». Immer wieder gibt es in Frankreich auch Kritik an dem Einsatz in der Sahelzone. Medien berichten, dass Paris die Zahl der Soldaten in dem Krisengebiet in den kommenden Jahren reduzieren wolle. Seit 2013 sind im Kampf gegen den Terror in der Sahelzone rund 50 französische Militärs gefallen.

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