Volksabstimmung deutlich für die Ehe für alle

Foto: epa/Peter Schneider
Foto: epa/Peter Schneider

BERN: Als eines der Schlusslichter in Westeuropa erlaubt die Schweiz nun auch die Ehe für alle. Der Vorstoß von Kritikern, die dies verhindern wollten, ist am Sonntag bei einer Volksabstimmung deutlich gescheitert. Nach Auszählung der Stimmen aus allen 26 Kantonen waren 64,1 Prozent der Wählerinnen und Wähler für die Zulassung der Eheschließung von lesbischen und schwulen Paaren, wie die Tabelle des Schweizer Fernsehens SRF zeigte.

Die Gesetzesänderung war schon beschlossen, aber wegen der Abstimmung auf Eis gelegt. Wann die Gesetzesänderung in Kraft tritt, muss die Regierung nun noch festlegen.

Die Gegner hatten vergeblich versucht, mit Fotos von weinenden Kindern Stimmung zu machen. Es gehe nicht nur um die Paare, sondern auch das Wohl der Kinder. Sie behaupteten ohne wissenschaftliche Grundlage, dass Kinder es in sogenannten Regenbogenfamilien schwer hätten. Ihnen geht es besonders gegen den Strich, dass diese Paare nun Kinder adoptieren dürfen und lesbische Frauen Zugang zur Samenspende haben.

Abgestimmt wurde auch über eine Initiative der Jungsozialisten, die die Reichsten im Land bei der Kapitalbesteuerung stärker zur Kasse bitten wollten. Bei der Abstimmung gab es nach Auszählung der Stimmen in 19 der 26 Kantone 64,9 Prozent Nein-Stimmen.

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Hermann Hunn 28.09.21 06:38
Die %-Milchmädchenrechnung
@Jomtien Franky: Irrtum, Herr Jomtien Franky. Die 64% sind erst einmal nur die Prozente derjenigen, die abgestimmt haben. Bei der realen Stimmbeteiligung von ~52% reduziert sich die Anzahl der von Ihnen hochstilisierten „Reichen Schweizer" auf 49.55% der maximal möglichen Abstimmenden!

☛Daraus folgt, dass in diesem Fall die Schweiz von einer 49.55% Minderheit stimmberechtigter CH-Bürger quasi „drangsaliert" wird! ☹
☛ Noch schlimmer würde die Knechtschaft bei umstrittenen Sachverhalten, da die Hälfte plus eine einzige Stimme (GAU, grösster anzunehmender Unfall) bei einer miserablen Stimmbeteiligung von 52% real „26% plus 1 Stimme" bedeutet. ☹☹ (der an D angrenzende Kanton Schaffhausen kennt den Stimmzwang als einziger Kanton!)

☛ Zusätzlich sei noch bemerkt, dass ein nicht unbedeutender Teil der „Einwohnerschaft" als finanzkräftige Ausländer brav „Quellen"-Steuer bezahlen, jedoch kein Stimmrecht besitzen. Warum die wohl ihren Wohnort in der Schweiz und nicht Pattaya oder gar Jomtien ausgesucht haben, sollte Ihnen eigentlich einleuchten.

Ich erinnere mich an die Milchmädchenrechnung eines Komiker (RIP Cabaret Rotstift), der sein Einkommen auf „2%" genau definiert hat: Er kauft für einen Stutz (Gassenjargon für Schweizer Franken) und verkauft für drei Stützli und lebt gut von den zwei Prozent! ☻☻☻
Jomtien Franky 27.09.21 15:09
Glückliche Schweiz....
Wenn 64% der Schweizer gegen die höhere Besteuerung von Reichen stimmt, dann heisst das im Klartext, dass es viele Reiche gibt. In D würde so eine Abstimmung vielleicht nicht so ausgehen...