Schweizer Verband verteidigt Xhaka und Shaqiri

Granit Xhaka (l.) und Xherdan Shaqiri, (r.). Foto: epa/Laurent Gillieron
Granit Xhaka (l.) und Xherdan Shaqiri, (r.). Foto: epa/Laurent Gillieron

TOGLIATTI (dpa) - Der Schweizer Fußball-Verband hat seine beiden Profis Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri in der Jubel-Affäre nach dem 2:1 gegen Serbien in Schutz genommen. «Der SFV stellt sich vor die Spieler», hieß es auf der Verbandsseite, nachdem der Weltverband FIFA am späten Samstagabend ein Disziplinarverfahren gegen die zwei ehemaligen Bundesligaspieler eröffnet hatte.

Die beiden Torschützen Xhaka und Shaqiri müssen sich wegen ihres Jubels in der emotionalen Partie am Freitagabend verantworten. Beide haben kosovarische Wurzeln und formten nach ihren Treffern mit den Händen den doppelköpfigen Adler, der die Flagge Albaniens ziert. Serbien erkennt das Kosovo nach wie vor nicht als eigenständiges Land an, dies gibt den heftig diskutierten Jubelgesten eine politische Dimension.

Schon bevor die FIFA mitgeteilt hatte, gegen Xhaka und Shaqiri zu ermitteln, hatte der Schweizer Generalsekretär Alex Miescher am Samstag um Verständnis für die Spieler gebeten. «Es gibt durchaus Momente von großer Emotionalität, in denen Fußball-Funktionäre oder Medienschaffende sich nicht wirklich vorstellen können, wie sich derart heftig provozierte Spieler fühlen, zumal in einem Spiel mit dieser Dramaturgie», hatte Wiescher gesagt.

Die Schweizer haben nun 24 Stunden Zeit für eine Stellungnahme an die FIFA-Disziplinarkommission. Xhaka und Shaqiri werden sich erst einmal nicht öffentlich zu dem Fall äußern. Die Schweizer haben am Sonntag trainingsfrei und beginnen erst am Montag mit ihrer Vorbereitung auf das letzte Gruppenspiel gegen Costa Rica am Mittwoch.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Norbert Kurt Leupi 26.06.18 00:57
Vergleich / Herr Aurel Aurelis
Jawohl, Herr Aurelis ! Der serbische Coach wurde mit 5000 CHF gebüsst und der serbische Fussballverband muss 54000 CHF hinblättern ! Somit ist dasThema abgehandelt !
aurel aurelis 26.06.18 00:13
Vergleich
Hat die FiFa den gegen die Serben auch ein Verfahren angestrengt? Die serbischen Fans haben doch die beiden Ex-Kosovaren pausenlos ausgepfiffen, falls die am Ball waren.