Schweizer stimmen über schärferes Waffengesetz ab

Symbolbild: epa/Julian Smith
Symbolbild: epa/Julian Smith

BERN (dpa) - Der Besitz von halbautomatischen Schusswaffen könnte in der Schweiz schon bald nicht mehr erlaubt sein. Über eine entsprechende Gesetzesänderung stimmen die Schweizer an diesem Sonntag ab.

Die EU hatte das Waffengesetz nach den Terroranschlägen 2015 in Frankreich verschärft. Unter anderem wurden halbautomatische Waffen verboten. Dazu gehören Sturmgewehre, wie sie viele Schützen in der Schweiz haben. Die Schweiz ist zwar nicht EU-Mitglied, gehört aber wie die meisten EU-Staaten zum Schengenraum mit offenen Grenzen, ist mit der Union über viele Verträge verbunden und übernimmt viele EU-Regeln.

Die Interessengemeinschaft Schiessen Schweiz (IGS) hatte die Volksabstimmung erzwungen. Ihrer Ansicht nach gerät durch die Übernahme des verschärften europäischen Waffengesetzes das Schießen als Breitensport in Gefahr. Die Gegner des revidierten Gesetzes hatten im Januar 125 000 Unterschriften gesammelt - 50.000 sind für ein Referendum nötig.

Die lange und friedliche Schießtradition der Schweizer sei nicht in Gefahr, argumentiert dagegen die Regierung. So gebe es Ausnahmen für Schützen, Sammler und Jäger. Bei einer Ablehnung des Gesetzes könnte die Schweiz aus dem Schengenraum ausgeschlossen werden. An den Grenzen könnten wieder Personenkontrollen eingeführt werden, warnte die Regierung.

Umfragen deuteten auf eine Zustimmung für ein strengeres Waffenrecht hin.

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Jürgen Franke 21.05.19 09:18
Es ist schon schlimm, wenn eine
Regierung das Volk entscheiden lässt. In Deutschland werden die Menschen nur nach Nebensächlichkeiten gefragt: Die Kriege der Nato, wo die Bundeswehr mit machen muß, entscheidet das Parlament, geschickt souverän am Volk vorbei. Die Englische Regierung wird dem Volk auch nie wieder so eine dämliche Frage stellen wie 1916
Norbert Kurt Leupi 20.05.19 14:13
Grenzkontrollen
Leider wirds keine Grenzkontrollen mehr geben ! Die Mehrheit der Schweizer-Bünzlis ist vor der EU auf die Knie gefallen und will deshalb nicht , dass an der Grenze die Spreu vom Weizen getrennt wird ! Dafür haben die Grenzwächter jetzt mehr Zeit , die Rentner zu schikanieren , die 10 gr. zuviel Butter als erlaubt ist ,aus Deutschland in die CH bringen !