Abstimmung: Ehe für alle und mehr Steuern für Reiche

Foto: epa/Salvatore Di Nolfi
Foto: epa/Salvatore Di Nolfi

BERN: Die Schweizer entscheiden bei einer Volksabstimmung am Sonntag über die «Ehe für alle». Das Parlament hatte die Zulassung der Ehe für schwule und lesbische Paare als eines der letzten in Westeuropa beschlossen, aber Gegner wollen sie mit Hilfe eines Referendums verhindern. Sie wollen die Ehe nur als Verbindung zwischen Mann und Frau akzeptieren.

 

Den Initiatoren sind vor allem Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Paare oder Samenspenden für lesbische Paare ein Dorn im Auge. Ihre Chancen sind aber schlecht: In jüngsten Umfragen sprachen sich mehr als 60 Prozent für die «Ehe für alle» aus.

Abgestimmt wird auch über eine Initiative der Jungsozialisten, die die Reichsten im Land bei der Kapitalbesteuerung stärker zur Kasse bitten wollen. Auch sie dürften nach den Umfragen scheitern.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Thomas Knauer 27.09.21 18:00
Herr Volkmann im christlichen Kontext ist ja ihr Standpunkt nachvollziehbar. Dieser ist aber, mal abgesehen davon dass er nur von einer Minderheit geteilt wird, für einen Säkularen Staat unerheblich.
Das wie auch immer geartete Sexualität natürlichen Ursprungs und keineswegs dem freien Willen unterliegt ist wissenschaftlicher Konsens, dass die Gefahr besteht dass dadurch die Menschheit dezimiert wird halte ich für abwegig, es gibt sie seit es Menschen gibt und noch zeigt die Kurve der Entwicklung leider nach oben.
TheO Swisshai 27.09.21 17:50
@Hans-Dieter Volkmann / Moralische Vorstellungen
Machen Sie sich bloss keine Sorgen um die Arterhaltung der Menschen. Es hat noch genug Heterosexuelle Menschen auf der Erde. Was in 100'000 Jahren sein wird, muss Sie auch nicht gross kümmern.

Was die Homosexualität angeht, haben Sie ähnliche moralische Vorstellungen wie die Taliban.
TheO Swisshai 27.09.21 17:40
@Franz Franz / Betrifft es Sie?
Was wollen Sie mir sagen, respektive welche meiner Aussagen halten Sie für falsch?

Nein, ich halte es selbstverständlich nicht für eine Krankheit, doch leider gibt es immer noch zu viele die das noch glauben.

Bei einer Scheidung klärt das Gericht über die von Ihnen gestellten Fragen, so wie bisher. Da müssen Sie sich also nicht den Kopf darüber zerbrechen.
Hans-Dieter Volkmann 27.09.21 15:20
Herrmann Hunn 27.09.21 05:42
Herr Hunn, ich betrachte die Ehe als ein Sakrament. Probleme gibt es doch nur weil dieses Sakrament von vielen Menschen missbraucht wird.
TheO Swisshai 27.09.21 05:44
Ehe für Alle
Die Gegner der Vorlage "Ehe für Alle" sind hauptsächlich ältere Personen, die noch glauben das Homosexualität heilbar ist, oder verboten sein sollte.

Sie sind der Meinung, Homosexuelle seien nicht "Normal" und hätten daher auch nicht die gleichen Rechte verdient wie die "Normalen".

So gesehen, steht wohl jedes in die Urne geworfene "Nein", symbolisch anstelle eines "Steins"







Hermann Hunn 27.09.21 05:42
@Hans-Dieter Volkmann: 0 Chance auf Arterhaltung?
Im Grund genommen, ist es Geplänkel um das Wort „Ehe".
Da im „Normalfall" in der Schweiz 2x dieselbe „Ehe" (Staat & Kirche) geschlossen wird, sind derartige Meinungsverschiedenheiten vorprogrammiert. Würde man die „Ehe" nur auf den säkularen Bereich reduzieren und den staatlichen Teil als (juristisch klar definierte) „Gemeinschaft zwischen zwei Personen" (unabhängig vom Geschlecht) definieren, wären etliche Probleme zum vorherein gelöst (Erbfolge, Fürsorgepflicht, auch für anvertraute Kinder! etc.).

Es stellt sich doch die Frage an Herrn Volkmann:
☛ Ist eine Ehe infolge medizinischer Unfruchtbarkeit „Null und Nichtig", da diese gemäss Ihrer Geisteshaltung keine Chance auf Arterhaltung hat?
☛ Die Gesellschaft hat sich nach Ihrem Gusto schon jetzt abgeschafft, da Sie nur die Ihnen genehme Definition zulassen sollte. Ist dem wirklich so?

Wie dem auch sei, das Schweizer Stimmvolk hat sich mit einer ²/з Mehrheit für „Ehe für Alle" entschieden. Leider hat man es verpasst, das Wort „Ehe" aus der staatlichen Verfassung zu ersetzen. Das wird in der Zukunft weitere Streitereien um Leihmutterschaft und Samenspende nach sich ziehen.
Guenter Scharf 27.09.21 05:40
@Franz Franz, 26.09.21, 14:58 und 14:40: Wenn eine Volksabstimmung ist, können ALLE Wahlberechtigten abstimmen. Da gibt's dann eine Mehrheitsentscheifung. Da entscheidet keine Minderheit, was im Land geht.
Sie scheinen die Schweizer Politik aber nicht zu verstehen, auch wenn Sie sich 2 x Nein wünschen.
Hans-Dieter Volkmann 26.09.21 20:00
Franz Franz 26.09.21 14:40
Herr Franz, Sie gehören offensichtlich zu der Mehrheit in unserer Gesellschaft die sich moralische Wahrheiten nicht vorschreiben lassen wollen. Das müssen Sie auch nicht. Jeder Mensch hat einen freien Willen mit dem er sich für das Eine oder Andere entscheiden kann. Wenn Sie gleichgeschlechtliche Paare bzw. die Ehe für alle befürworten heißt das doch noch lange nicht das ihre Meinung auch die moralisch richtige ist. Stellt sich doch die Frage: Was ist moralisch richtig und wer bestimmt das? Um das zu beurteilen müssen Sie sich bezüglich Schöpfung oder Evolution, für das Eine oder Andere entscheiden. Die Evolution kennt nur von Menschen gemachte Regeln (Gesetze) ohne den Anfang allen Lebens erklären zu können. Wer sich aber für eine Schöpfung entscheidet der erkennt damit aber auch das dieser Schöpfer die Regeln bestimmen kann. Sie schreiben: in jüngsten Umfragen haben sich 60% für die Ehe für alle also auch gleichgeschlechtlich entschieden. Im biologischen Sinne kann das nicht richtig sein, weil diese Verhaltensweise keine Chance auf Arterhaltung hat. Wenn die menschliche Gesellschaft so weiter macht, in Gemeinschaft mit der Umweltbelastung, dann schafft sie sich selber ab.