Schweizer Notenbank führt lockere Geldpolitik fort

Die Fassade der Schweizerischen Nationalbank SNB auf dem Bundesplatz in Bern. Foto: epa/Anthony Anhang
Die Fassade der Schweizerischen Nationalbank SNB auf dem Bundesplatz in Bern. Foto: epa/Anthony Anhang

BERN: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat mitten in der Corona-Krise die Zinsen nicht angetastet und damit ihre expansive Geldpolitik fortgeführt. Die Währungshüter rechnen mit einer tiefen Rezession in der Schweiz. Die SNB belässt ihren Leitzins sowie den Zins auf Sichtguthaben bei minus 0,75 Prozent, wie sie am Donnerstag im Rahmen der geldpolitischen Lagebeurteilung mitteilte.

Die expansive Geldpolitik trage zur Stabilisierung der Wirtschafts- und Preisentwicklung in der Schweiz bei, heißt es zur Begründung. Die Beschlüsse waren im Vorfeld so erwartet worden.

Die SNB betonte außerdem ihre Absicht, bei Bedarf auch weiterhin «verstärkt» am Devisenmarkt zu intervenieren. Denn sie sieht den Schweizer Franken weiterhin als hoch bewertet an. Der Franken gilt an den Finanzmärkten als «sicherer Hafen» und ist in Zeiten allgemeiner Verunsicherung bei Anlegern gefragt. Aus Sicht der Schweiz bringt das auch Probleme mit sich. So sind Schweizer Exportprodukte bei einem starken Franken auf dem Weltmarkt tendenziell weniger erschwinglich und der Preisauftrieb im Inland wird geschwächt.

Das Corona-Virus hat laut SNB in der Schweiz die wirtschaftlichen Aussichten drastisch verschlechtert. Für das laufende Jahr rechnet sie mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um rund sechs Prozent. Damit ist sie im Einklang mit anderen Prognostikern. Dies wäre der stärkste Einbruch seit der Ölkrise in den 1970er-Jahren, hieß es weiter. Die Belebung der Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte dürfte dann laut SNB in einem deutlich positiven Wachstum im Jahr 2021 zum Ausdruck kommen. Diese Prognosen seien jedoch mit unüblich hohen Unsicherheiten behaftet.

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