St. Gallen stimmt für Verhüllungsverbot

Foto: Verhuellungsverbot.ch
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ST. GALLEN (dpa) - In der Schweiz führt St. Gallen als zweiter Kanton nach dem Tessin ein Verhüllungsverbot ein. Im Volksmund ist von Burka-Verbot die Rede, weil damit die Verschleierung muslimischer Frauen verhindert werden soll. 66,65 Prozent waren dafür, wie die Regierung am Sonntag mitteilte.

Der Kanton liegt südlich des Bodensees und hat rund 500.000 Einwohner. Er hatte das Verbot bereits beschlossen, und zwar für alle Fälle, in denen die Verhüllung «die öffentliche Sicherheit oder den religiösen oder gesellschaftlichen Frieden bedroht oder gefährdet». Gegner wollten die Entscheidung mit dem Referendum kippen.

Der Kanton Tessin im Süden hat als erster in der Schweiz seit 2016 ein Verhüllungsverbot eingeführt. Nach Angaben der Behörden gab es dort in den ersten zwei Jahren weniger als 50 Fälle. In 90 Prozent dieser Fälle verstießen vermummte Fußballfans gegen das Gesetz.

Rechte Politiker wollen landesweit über ein Verhüllungsverbot abstimmen. Sie haben 2017 genügend Unterschriften für ihre Initiative «Ja zum Verhüllungsverbot» eingereicht. Im Jahr 2009 hatten sie schon per Volksabstimmung durchgesetzt, dass an Moscheen keine neuen Minarette gebaut werden dürfen. Von den Türmen aus werden Muslime traditionell fünf Mal am Tag zum Gebet gerufen.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Norbert Kurt Leupi 01.10.18 12:59
Vorbildliches St.Gallen...
aber das genügt nicht ! Es muss ein gesamtschweizerisches BURKA - VERBOT geben ! Auf in den Kampf ! Eine vollverschleierte Frau hat kein Gesicht und somit keine Persönlichkeit und gleicht einem Zombie !
Dracomir Pires 24.09.18 14:50
Darum niemals ein EU-Beitritt
In der Schweiz wie in Deutschland wird das Volk von der Regierung an der Nase herumgeführt und mit falschen Versprechungen geködert. Im Gegensatz zu Deutschland kann sich die Schweizer Bevölkerung mit ihrer Direkten Demokratie aber per Referendum und Initiative wehren. Falls die Schweiz dennoch jemals dem undemokratischen Moloch in Brüssel angehören sollte, wäre der Traum allerdings vorbei. Darum niemals ein EU-Beitritt.