Schweizer Kanton Ausserrhoden hat 30 Jahre Frauenstimmrecht

Foto: hoefner.ch/Screenshot
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BERN (dpa) - Die Männer des Schweizer Kantons Ausserrhoden haben vor 30 Jahren in einer knappen Abstimmung das Frauenstimmrecht eingeführt. Bis dahin wurden sämtliche Entscheidungen in dem Kanton mit heute rund 55 000 Einwohnern nur von Männern an einer Versammlung unter freiem Himmel, der so genannten Landgemeinde, gefällt. Der Kanton liegt rund 50 Kilometer südöstlich von Konstanz am Bodensee.

Das Ergebnis der Abstimmung der Landgemeinde in Hundswil am 30. April 1989 war umstritten: Traditionell wird von der Bühne aus nur geschaut und abgeschätzt, welche Vorlage abgelehnt oder angenommen wird. Einige Männer zweifelten die Mehrheit an. Fünf Mal seit 1970 hatten die Männer gegen das Frauenstimmrecht gestimmt. Die Schweizer hatten erst 1971 bei einer Volksabstimmung das Stimmrecht für Frauen auf Landesebene beschlossen.

Die Ausserrhoder waren nicht die letzten, die sich gegen die politische Beteiligung der Frauen stemmten. Im Kanton Innerrhoden lehnten die Männer noch 1990 die Einführung des Frauenstimmrechts ab. Sie wurden aber im gleichen Jahr vom Bundesgericht zurückgepfiffen: Ein reines Männerstimm- und Wahlrecht verletzte die in der Verfassung garantierte Gleichstellung von Frau und Mann, stellte es fest.

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