Schweizer Ex-Soldat wegen Syrieneinsatz vor Gericht

Foto: Fotolia.com
Foto: Fotolia.com

BELLINZONA (dpa) - Ein ehemaliger Soldat der Schweizer Armee hat in Syrien gegen die Terrormiliz IS gekämpft. Deshalb muss er sich seit Mittwoch in Bellinzona im Tessin vor einem Militärgericht verantworten. Er ist angeklagt, weil er ohne Erlaubnis einer fremden Armee beigetreten sei und damit die Neutralität der Schweiz gefährdet habe. Ihm drohen drei Jahre Haft.

Der 37-Jährige soll auch Interessenten aus der Schweiz für den Kampf in Syrien angeworben haben. Er hat laut Anklageschrift zwischen 2013 und 2015 Kämpfer in Syrien ausgebildet. Ein Cousin ist ebenfalls wegen Anwerbung von Kämpfern in der Schweiz angeklagt.

Der ehemalige Unteroffizier hatte angegeben, er sei nach Syrien gereist, um von dort als Reporter zu berichten. Angesichts der Gewalt des IS habe er helfen wollen. Er soll eine Privatarmee mit 500 Mitgliedern befehligt haben. Mehrfach hatte er Reportern vor Ort Einblick in die Aktivitäten seiner Truppe gegeben. Auf die Frage, ob er getötet habe, sagte er in Interviews: «Ich habe nur verteidigt.»

Der Mann wurde in St. Gallen in der Schweiz geboren. Seine Eltern stammen aus der Türkei und gehörten dort der christlichen Minderheit der Assyrer an.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Norbert Kurt Leupi 22.02.19 15:29
Nicht verstanden /Herr D.Pires
Im Gegenteil , sehr gut verstanden ! Ein Schweizer , (ob ein Echter oder Papierlischweizer ), der ohne Erlaubnis im Ausland Dienst leistet, verstösst gegen das Gesetz ( Art.94 Militärstrafgesetz ) ! Früher wuden alle die in der französischen Légion Dienst leisteten strafrechtlich verfolgt und mussten mit Zuchthausstrafen bis zu 3 Jahren rechnen ! "An alle, wie der Hase läuft : er hoppelt " !
Dracomir Pires 22.02.19 11:11
Leupi und Schnüriger ...
… haben die Meldung offenbar nicht verstanden. Der Mann hat GEGEN die IS-Kopfabschneider gekämpft. Für seinen mutigen Einsatz gegen diese Islamisten hätte er eine Medaille verdient. Mindestens.