Abschuss von 12 der 32 Wolfsrudel genehmigt

Freiwillige Helfer des Vereins Oppal helfen Bauern und Schäfern nachts, Schafe vor dem Wolf zu schützen. Foto: epa/Jean-christophe Bott
Freiwillige Helfer des Vereins Oppal helfen Bauern und Schäfern nachts, Schafe vor dem Wolf zu schützen. Foto: epa/Jean-christophe Bott

BERN: Nach wachsenden Beschwerden von Landwirten über getötete Nutztiere dürfen in der Schweiz sämtliche Wölfe von 12 der insgesamt 32 Rudel im Land abgeschossen werden. Das Bundesamt für Umwelt hat entsprechende Gesuche aus fünf Kantonen bewilligt, wie es am Dienstag berichtete. Bei sechs weiteren Rudeln dürfen zudem zwei Drittel der Jungwölfe getötet werden. Allein in den Kantonen mit den größten Populationen, Wallis und Graubünden, wurden damit fast 80 Tiere zum Abschuss freigegeben.

Die Regierung will das Wachstum des Wolfsbestandes stark bremsen. Zu dem Zweck wurde die Jagdverordnung angepasst. Seit dem 1. November können Wölfe auch vorbeugend geschossen werden, ohne zuvor Nutztiere gerissen zu haben oder Menschen gefährlich nahe gekommen zu sein. Die Jagdzeit dauert jeweils von September bis Ende Januar.

Nach Angaben des Bundes gibt es derzeit rund 300 Wölfe in der Schweiz. 2020 waren es noch elf Rudel mit 100 Tieren. 2019 wurden 446 Nutztiere gerissen, 2022 waren es 1480, vor allem Schafe und Ziegen.

Tierschützer der Organisationen CH Wolf und Avenir Loup Lynx Jura (Zukunft Wolf Luchs Jura) hatten die Abschussgesuche kritisiert. Damit werde gegen die Berner Konvention verstoßen, ein Übereinkommen zur Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume.

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Rüdiger Huber 29.11.23 16:30
Ebenso auch die Krähen
das gleiche Problem gibt es auch mit den krähen. Die vermehren sich überproportional und verdrängen alles andere Leben Aber wenn ich mein Onkel , Mitglied in der NABU höre : " Das sind alles Singvögel und geschützt ! " so sagt er. Aber das dadurch die anderen Singvögel ausgerottet werden das ist den extremen Tierschützern egal. Hier geht es nicht um Tierschutz , sondern um Idiologie Es ist das gleiche wie bei den Wölfen. Das Problem gibt es auch hier in D . Wenn aber das Pony einer Nichte einer einflußreichen EU Politikerin ( aus D ) vom Wolf getötet wird..... Ratz fatz ist der Wolf tot.
Rolf W. Schwake 29.11.23 13:40
Jeder Biotop kann nur ...
... eine bestimmte Kopfzahl von Individuen ernähren, ohne dass die Rechte anderer Individuen beeinträchtigt werden. Dieses Bewirtschaften von Lebensräumen wird durch die Abschußvorgaben der Jagdbehörden praktiziert, eine in Deutschland seit Generationen geübte Praxis, die sich bestens bewährt hat. Warum Ideologen bestimmter Couleur nun dem Wolf einen absoluten Status über alle anderen Lebewesen, vielleicht außer dem Menschen (???) zubiligen, ist nicht sinnvoll nachzuvollziehen..Gerade Groß-Raubtiere müssen genau so wie jede andere Wildart auch bewirtschaftet werden. Ich gratulieren den Schweizern zu dieser Einsicht und hoffe, daß auch andere Staaten bald folgen werden!