Schweizer Bundesamt entzieht Zulassungen für Reparaturen an Ju-52

Foto: epa/Walter Bieri
Foto: epa/Walter Bieri

DÜBENDORF (dpa) - Die Ju-Air in der Schweiz darf ihre Oldtimer-Flugzeuge nicht mehr reparieren. Wie die Schweizer «Sonntagszeitung» berichtete, hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) den beiden Betrieben, die bisher die Ju-Air-Oldtimer reparierten und instand hielten, die Zulassung dafür entzogen. «Alle Arbeiten an den Ju-52-Maschinen der Ju-Air sind eingestellt», wurde Bazl-Sprecher Urs Holderegger zitiert. Momentan gebe es weder Betriebe noch Einzelpersonen, die an den Maschinen Reparaturen oder Wartungen durchführen dürfen.

Beim Absturz einer Ju-52 im August 2018 waren 17 Passagiere und 3 Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Im November war ein vorläufiges Flugverbot verhängt worden, weil bei der Untersuchung des Wracks der abgestürzten Maschine Risse und Rost am Hauptholm, dem tragenden Element des Flugzeugflügels, gefunden wurden. Die Schäden galten allerdings nicht als Ursache des Unglücks. Im März untersagte das Bazl der Airline, kommerzielle Flüge anzubieten.

Die Airline hatte zuletzt geplant, den langfristigen Betrieb ihrer Ju-52 zu sichern. Die 70 und 80 Jahre alten Flugzeuge sollten dazu komplett demontiert und grundüberholt werden. Im Sommer 2019 und 2020 sollte daher nicht geflogen werden.

Das Bazl begründete seine Entscheidung mit den Ergebnissen von zuletzt durchgeführten Kontrollen. Die Ju-Air sagte der «Sonntagszeitung», dass die Zulassung lediglich ausgesetzt sei. Wegen des bis 2021 ruhenden Flugbetriebs müsse keine laufende Wartung stattfinden. «Notwendige Arbeiten können mit Einzelbewilligungen durchgeführt werden», relativierte die Airline.

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Norbert Kurt Leupi 08.05.19 10:20
JU-52 / Herr H.Schindler
Wenn Sie mich meinen , dann sollten Sie meinen Kommentar schon richtig lesen : da steht überhaupt nichts , dass die Ju-52 wegen dem Rost , der festgestellt wurde , abgestürzt ist ! Aber Rost wurde an verschieden Stellen gefunden , wie auch bei der Super-Constellation von Lockheed ! Aber Rost an nicht tragenden Teilen muss nicht zu Abstürzen führen ! Risse am Hauptholm sind da schon gefährlicher , aber auch das ist wahrscheinlich nicht der Haupt-Grund des JU-52 Absturzes ! Als Nicht-Experte könnten eher Auf-und Abwinde plus Pilotenfehler zum Absturz geführt haben ?
Heinz Schindler 08.05.19 00:15
JU-52
Da sind ja richtige Experten am kommentieren. Die JU-52, die abgestürtzt ist, ist nicht wegen den Mängeln, die später gefunden wurden, abgestürtzt! Der genaue Grund, wurde noch nicht gefunden. Ich würde sofort wieder mitfliegen. Ich vertraue den Mechanikern, die haben tolle Arbeit gemacht.
Norbert Kurt Leupi 07.05.19 18:38
CONNIE oder
die letzte Super Constellation aus dem Jahr 1955 , die in einem Hangar in Zürich steht , könnte das gleiche " Schicksal "erfahren wie die JU-52, auch hier das BAZL dem Connie-Club die Flugrechte entzogen ! Es sind auch gefährliche Roststellen endeckt worden ,noch schlimmer aber , es müssten neue Flügel montiert werden , die um die 20 Mil. CHF kosten würden . Darum werden Investoren gesucht , die für den Erhalt dieses einzigen und einziartigen Flugzeugs in der Portokasse wühlen !
Jürgen Franke 07.05.19 16:30
Die Entziehung der Zulassung kam zwar sehr
spät, jedoch ist auch vorher keiner gezwungen worden, mit einer derart alten Maschine mitzufliegen. Was jetzt geplant war, hätte vorher erfolgen müssen.
Alois Amrein 07.05.19 15:16
Grobfahrlässig
Es mussten zuerst 20 Menschen sterben, bis das BAZL endlich handelt.