Schweiz will US-Interessen in Venezuela vertreten

Foto: epa/Pablo Gianinazzi
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BERN (dpa) - Nach dem Abzug sämtlicher amerikanischer Diplomaten aus Venezuela soll die Schweiz nun die Interessen Washingtons in Caracas vertreten. Der Schweizer Außenminister Ignazio Cassis unterzeichnete in Bern eine entsprechende Vereinbarung mit US-Botschafter Edward T. McMullen, wie das Außenministerium am Freitagabend berichtete. Venezuela muss der Vereinbarung allerdings erst zustimmen, bevor sie umgesetzt werden kann.

Die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den USA und Venezuela hatten sich deutlich verschlechtert, seit Washington im Januar den Widersacher von Staatschef Nicolás Maduro, Juan Guaidó, als Übergangspräsidenten anerkannt hatte. Maduro brach daraufhin die diplomatischen Beziehungen zu den USA ab. Im März zogen die USA ihre letzten Diplomaten aus dem Land ab.

Die Vertretung diplomatischer Interessen anderer Länder hat für die Schweiz Tradition. Aktuell vertritt sie die USA im Iran, Russland in Georgien, Georgien in Russland, den Iran in Saudi-Arabien, Saudi-Arabien im Iran und den Iran in Ägypten. Bis 2015 vertrat die Schweiz zudem die Interessen der USA in Kuba sowie umgekehrt.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Jürgen Franke 07.04.19 16:11
Die Schweiz hat Erfahrung die Interessen
Amerikas zu vertreten. Gespräche zu führen, sind besser als Waffen einzusetzen, denn das wäre vermutlich der nächste Schritt gewesen, wenn die Amis wieder einen Grund dafür gefunden hätten.