Schweiz jubelt über Xhaka und Shaqiri

Spätes 2:1 gegen Serbien

Xherdan Shaqiri aus der Schweiz feiert die 2: 1 Führung. Foto: epa/Martin Divisek
Xherdan Shaqiri aus der Schweiz feiert die 2: 1 Führung. Foto: epa/Martin Divisek

KALININGRAD (dpa) - In letzter Minute schafften die Schweizer den ersten Sieg bei dieser Fußball-WM. Nach dem 2:1 gegen Serbien genügt ein Remis gegen Costa Rica. Serbien muss um den Achtelfinaleinzug bangen.

Die beiden ehemaligen Bundesligaprofis Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka haben die Schweiz zum ersten WM-Sieg geführt und alle Chancen auf das Erreichen des Achtelfinals gewahrt. Den 2:1 (0:1)-Erfolg gegen Serbien am Freitag in Kaliningrad sicherte der ehemalige Bayernspieler Shaqiri in der 90. Minute. Vor 33.167 Zuschauern in Kaliningrad trafen zuvor Granit Xhaka (52.) und Aleksandar Mitrovic (5.) für Serbien. «Wir haben als Mannschaft überzeugt, und ich bin sehr glücklich, dass ich das Tor beitragen konnte», sagte Siegtorschütze Shaqiri.

Den Schweizern (4 Punkte) genügt im abschließenden Gruppenspiel gegen Costa Rica am nächsten Mittwoch ein Remis. Die Serben (3) könnten zum Abschluss mit einem Erfolg gegen Brasilien (4) sogar den Rekord-Weltmeister nach Hause schicken. «Das war Emotion pur! Die ersten 15 Minuten waren wir überhaupt nicht im Spiel. In der Halbzeit haben wir herumgeschrien, waren überhaupt nicht zufrieden. Diese Mannschaft hat mental einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Wir können gegen jeden Gegner reagieren. Es ist ein geiler Tag», sagte Xhaka.

Im kleinsten WM-Stadion setzte Nati-Trainer Vladimir Petkovic wieder auf große Erfahrung und schickte seine mit neun aktuellen oder ehemaligen Bundesligaspielern erprobte Startelf aus dem Brasilien-Spiel ins Rennen. Auch Routinier Valon Behrami, der beim 1:1 gegen Rekordweltmeister Brasilien wegen muskulärer Probleme ausgewechselt werden musste, stand wieder zur Verfügung. Rechtsverteidiger Stephan Lichtsteiner kam zu seinem 102. Länderspieleinsatz und ist nun Rekordspieler der Schweiz.

Das wegen der albanischen Wurzeln einiger Schweizer Spieler politisch brisante Duell zwischen den Eidgenossen und Serben hatte in Felix Brych einen aufmerksamen und umsichtigen Schiedsrichter. Für den Münchner war es die erste Partie bei dieser WM.

Für die Serben, die auch vom russischen Publikum unterstützt wurden, war es fast ein Heimspiel. Die Schweizer Spieler wurden bei Ballbesitz lautstark ausgepfiffen. Beide Torschützen formten beim Jubel mit ihren Händen den zweiköpfigen Adler, der auf der albanischen Flagge zu sehen ist. «Es ist ein Sieg für die Familie, die Schweiz, Albanien, den Kosovo. Die Geste war für die Leute, die mich immer unterstützt haben, sie war nicht gegen den Gegner gerichtet», sagte Xhaka. Auch Shaqiri betonte: «Es geht um Fußball, nicht um Politik.»

Nach dem 1:0-Erfolg gegen Costa Rica kam die Elf von Trainer Krstajic auch im zweiten Spiel zum Führungstreffer - diesmal wesentlich schneller. Ein Kopfball von Mitrovic nach Flanke von Dusan Tadic brachte das 1:0, kurz zuvor hatte der Schweizer Torhüter Yann Sommer schon einen Kopfball von Mitrovic parieren können.

Serbiens Coach setzte gegen die robusten und zweikampfstarken Schweizer von Beginn an auf Offensive und brachte HSV-Profi Filip Kostic in der Startelf. Kostic links und Dusan Tadic rechts sorgten immer wieder für Gefahr über die Außenpositionen. Die Schweizer kamen erst spät ins Spiel und hatten durch Blerim Dzemaili (10./30.) zwei Torgelegenheiten.

Die verstärkten Angriffsbemühungen der Schweizer nutzte der ehemalige Gladbach-Profi Xhaka mit einem sehenswerten Distanzschuss zum Ausgleich. Kurz darauf hatte Shaqiri (59.) Pech mit einem Schuss ans Lattenkreuz. In der abwechslungsreichen Partie hatten am Ende die Schweizer die größeren Möglichkeiten zum Sieg: Mario Gavranovic und Steven Zuber vergaben jeweils den möglichen Siegtreffer. Der gelang Shaqiri nach einem Konter.

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Leserkommentare

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Norbert Kurt Leupi 23.06.18 21:11
Die Schweiz jubelt ?
Nicht masslos, aber übertrieben ? Nach der Niederlage der Serben gegen die CH ist man beim serbischen Verband erbost über Geschehnisse beim Spiel in Kaliningrad ! Der ausgebliebene Penalty-Pfiff beim klaren Foul im Schweizer Strafraum an Aleksander Mitrovic , verursacht durch Lichtsteiner und Schär (Festhalten und Umwerfen ) wurde vom Münchner Schiri als auch vom Video-Schiedsrichter " übersehen "! Auch das Zeigen des politischen Symbols mit den Händen ( Doppel-Adler ) durch Xhaka,Shaqiri und auch Liechtsteiner verdeutlichte die Emotionalität ,mit der die Partie geführt wurde ! Zwei Verbandsfunktionäre der Serben haben Beschwerde bei der FIFA eingelegt !( die natürlich keinen Erfolg haben wird !!! )" Des einenTod - des andern Brot " !
Hardy Kromarek Thanathorn 23.06.18 12:53
Egal wie?!
Die Nationalmannschaft der Schweiz ist sehr gut! Wenn Sie so weiter machen, werden Sie sehr weit kommen!