BERN: Fliegen dürfte in der Schweiz bald deutlich teurer werden. Nach der kleinen Kammer des Parlaments hat am Mittwoch auch die große Kammer einer Flugticketabgabe zugestimmt. Sie soll bei kommerziellen Passagierflügen pro Ticket je nach Distanz und Buchungsklasse zwischen 30 und 120 Franken (bis zu 111 Euro) betragen. Auch private Passagierflüge müssen für den Klimaschutz zahlen - je nach Größe des Flugzeugs pro Start zwischen 500 und 5000 Franken.
Durch die Abgabe sollen pro Jahr etwa 500 Millionen Franken (464 Millionen Euro) zusammenkommen. Das Geld soll teils Fluggesellschaften zugute kommen, wenn sie in erneuerbare Treibstoffe investieren. Die rechte SVP-Fraktion lehnte den Vorschlag ab. Kritiker warnten, dass Urlauber künftig Flughäfen im nahen Ausland nutzen würden.
Mehrere europäische Länder haben seit Jahren solche Gebühren. Sie sind aber meist deutlich niedriger. In Deutschland wurde die Abgabe pro Ticket gerade auf zwischen 13 und 60 Euro erhöht.
Die sozialdemokratische Umweltministerin und Präsidentin Simonetta Sommaruga hofft, dass die Bahn den grenzüberschreitenden Verkehr ausbaut. «Das wäre dann eine echte Alternative zu einem Kurzstreckenflug.»
Auch Benzin wird wegen Klimaschutzmaßnahmen teurer. Künftig müssen Treibstoff-Importeure mehr klimaschädliche CO2-Emissionen kompensieren, und das vorwiegend im Inland. Sie dürfen deshalb pro Liter Treibstoff bis 2024 höchstens 10 Rappen (gut 9 Cent) aufschlagen, ab 2025 bis zu 12 Rappen.
Allerdings war ihre Idee, diese Klimaabgaben an anderer Stelle den Bürgern zurückzugeben, um die gewünschte Lenkungswirkung zu erzielen. Wenn dieser zweite Teil nicht umgesetzt wird, ist das NICHT die Schuld der Grünen !!