Wachsam in der Ostsee - verstärkte Präsenz auf Gotland

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock, die schwedische Außenministerin Ann Linde und die norwegische Außenministerin Anniken Huitfeldt während einer Pressekonferenz. Foto: epa/Fredrik Sandberg
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock, die schwedische Außenministerin Ann Linde und die norwegische Außenministerin Anniken Huitfeldt während einer Pressekonferenz. Foto: epa/Fredrik Sandberg

STOCKHOLM: Angesichts des sich zuspitzenden Ukraine-Konflikts behält Schweden russische Aktivitäten in der Ostsee im Blick. Es handle sich nicht um ein höheres Bereitschaftsniveau, sondern um eine Umverteilung von Ressourcen in Bereitschaft, betonte das schwedische Militär, das am Donnerstag Bilder von der Truppen- und Ausrüstungsverstärkung veröffentlichte - einschließlich Aufnahmen von Panzern, die über die Straßen der größten schwedischen Ostsee-Insel Gotland fuhren. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg will sich am Montag mit Schwedens Außenministerin Ann Linde und Finnlands Außenminister Pekka Haavisto treffen. Bereits vor rund einer Woche hatte das skandinavische EU-Land seine Präsenz auf Gotland verstärkt.

Schweden ist wie das benachbarte Finnland kein Nato-Mitglied, beide Länder sind aber enge Partner des Militärbündnisses. So soll es auch bleiben, wie der schwedische Verteidigungsminister Peter Hultqvist am Donnerstagabend in einer TV-Debatte klarmachte. Der Deutschen Welle sagte Hultqvist am Freitag: «Wir können einen bewaffneten Angriff auf Schweden nicht ausschließen.» Daher wolle er klar machen, dass sein Land bereit sei, sich selbst zu verteidigen. «Schweden ist bereit, seine Souveränität und Integrität zu verteidigen und dies selbst zu tun, aber auch zusammen mit anderen Ländern, mit denen wir über viele, viele Jahre kooperiert haben.»

Vor wenigen Tagen waren auch einige russische Landungsschiffe in der Ostsee beobachtet worden. Insgesamt sechs Schiffe und damit mehr als normal hatten sich nach Angaben der Nachrichtenagentur TT in dem Gebiet befunden. Sie haben die Ostsee demnach mittlerweile wieder verlassen, drei lagen aber Mitte der Woche wegen schlechter Wetterbedingungen im Kattegatt vor Anker.

In Finnland hatte am vergangenen Wochenende ein großes russisches Frachtflugzeug für Verwunderung gesorgt, das einen Umweg durch finnischen Luftraum genommen haben soll. In Schweden waren mehrere Drohnen über sensiblen Orten wie Atomkraftwerken gesichtet worden - woher sie stammen, ist unklar.

Finnlands Ministerpräsidentin Sanna Marin hatte zuletzt gesagt, es sei «sehr unwahrscheinlich», dass ihr Land unter ihrer Führung Nato-Mitglied werde. Sie betonte jedoch, dass der EU-Mitgliedsstaat mit der längsten Landesgrenze zu Russland das Recht habe, sich künftig dem Bündnis anzuschließen.

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