PEKING (dpa) - Chinas Wirtschaft entwickelt sich in vielen wichtigen Bereichen wegen des Handelskriegs mit den USA und struktureller Probleme im Inland noch schwächer als erwartet.
Im August verlangsamten sich der Anstieg der Industrieproduktion, der Einzelhandelsumsatz und die Investitionen in Sachanlagen weiter, wie die chinesische Regierung am Montag in Peking mitteilte. Die Daten fielen dabei alle schlechter aus, als Volkswirte erwartet hatten. Experten gehen davon aus, dass die Notenbank und die Regierung bald zu weiteren Maßnahmen greifen, um die Wirtschaft zu beleben.
Im August legte die Industrieproduktion im Vergleich zum Vorjahr nur noch um 4,4 Prozent zu und damit noch weniger als im Juli - und bereits damals war es die geringste Wachstumsrate seit Anfang des vergangenen Jahrzehnts. Experten hatten damit gerechnet, dass die Produktion wieder etwas anzieht. Auch der Umsatz im Einzelhandel schwächte sich überraschend ab. Er zog im August um 7,5 (Juli: 7,6) Prozent an. Volkswirte hatten erwartet, dass sich der Einzelhandelsumsatz wieder belebt.
Die Investitionen in Sachanlagen enttäuschten ebenfalls. Sie legten bis Ende August um 5,5 Prozent zu. Hier hatten die Volkswirte ein Plus auf dem bisherigen Niveau von 5,7 Prozent prognostiziert. Die enttäuschenden Daten der Industrie, des Einzelhandels und der Sachanlage-Investitionen deuten auf eine weiter schwache Entwicklung der Wirtschaft hin. Im zweiten Quartal wuchs diese nur noch um 6,2 Prozent. Die Wachstumsrate fiel damit auf das niedrigste Niveau seit fast drei Jahrzehnten.
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