Schumacher in Imola «sehr happy»

​Vettel «nicht restlos glücklich»

Sebastian Vettel von Ferrari. Foto: epa/Michael Dodge
Sebastian Vettel von Ferrari. Foto: epa/Michael Dodge

IMOLA: Lewis Hamilton rast in Imola zur 99. Pole Position seiner Laufbahn. Das Red-Bull-Duo hat er im Nacken. Mick Schumacher macht weitere Fortschritte. Sebastian Vettel schafft es nicht unter die Top Ten.

Über das Gesicht von Mick Schumacher huschte in Imola ein Lächeln, Sebastian Vettel erklärte gefasst seine nächste Enttäuschung in dieser Formel-1-Saison. «Es war eine vernünftige Session, ich hätte aber ein kleines bisschen mehr zusammenbekommen können, deshalb bin ich nicht restlos glücklich», meinte der viermalige Weltmeister am Samstag nach seinem 13. Platz in der Qualifikation zum Großen Preis der Emilia Romagna. Vor drei Wochen war der Aston-Martin-Pilot beim Saisonauftakt in Bahrain sogar nur 18. in der Startplatzjagd geworden. «Es fehlt noch das letzte Vertrauen.»

Die 99. Karriere-Pole von Weltmeister Lewis Hamilton verfolgte Schumacher nur aus dem Fahrerlager mit. Der Formel-2-Champion war jedoch über seinen 18. Rang direkt vor seinem Teamkollegen Nikita Masepin, der mehr als 0,5 Sekunden langsamer war, erfreut.

«Ich glaube, dass wir zufrieden sein können. Natürlich fehlt uns noch ein Ticken, nichtsdestotrotz sind wir ein gutes Stück näher rangerutscht seit Bahrain», resümierte Schumacher. Das mache zuversichtlich, dass man in die «richtige Richtung» arbeite. «Im Generellen bin ich sehr happy, das Team hat einen Megajob gemacht das ganze Wochenende schon. Ich freue mich jetzt auf das Rennen.»

Und der zweite Grand Prix des Jahres am Sonntag (15.00 Uhr/Sky und RTL) verheißt Hochspannung. Hamilton verwies bei seiner ersten Pole der Saison beide Red Bulls auf die folgenden Plätze. Der 36-Jährige war in 1:14,411 Minuten nur 0,035 Sekunden schneller als Sergio Perez und 0,087 Sekunden als WM-Herausforderer Max Verstappen.

«Es ist toll gelaufen. Ich hätte es nicht erwartet, dass ich vor den beiden Red Bulls stehe. Der Wagen hat sich an diesem Wochenende schon wieder besser angefühlt», meinte Auftaktsieger Hamilton. «Als ich in die letzte Kurve kam und die Pole hatte, war ich so dankbar.»

Mercedes-Teamchef Toto Wolff fand das Ergebnis «wirklich knapp». Dass Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas nur Achter wurde, stimmte ihn aber nachdenklich. «Uns fehlt vorne das zweite Auto», befand Wolff.

Überraschend ließ Perez den Red-Bull-Frontmann Verstappen hinter sich. «Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier stehen würde», meinte der Mexikaner, der in seiner letzten Kurve sogar die greifbare Pole verschenkte. Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko fand es «unglaublich, dass er in seiner zweiten Qualifikation schon so schnell ist. Das freut uns sehr.» Perez war erst vor dieser Saison von Racing Point zu Red Bull gewechselt.

Verstappen, Pole-Mann von Bahrain, war enttäuscht. «Wir schauen mal, was schief gelaufen ist, es war auf jeden Fall nicht die leichteste Qualifikation», räumte der Niederländer ein.

Vor der Qualifikation hielt die Formel 1 erst einmal inne. Fahrer, Teamchefs und weiteres Personal versammelten sich vor den Garagen und hielten für den gestorbenen Ehemann von Königin Elizabeth II., Prinz Philip, eine Schweigeminute ab. Der Herzog von Edinburgh wurde am Samstag auf Schloss Windsor bei London beigesetzt. Sieben von zehn Formel-1-Rennställen haben einen Teamsitz in England.

Als es dann mit der Startplatzjagd losging, krachte es gleich - mal wieder an diesem Wochenende in der Emilia Romagna. Der japanische Neuling Yuki Tsunoda schoss in einen Reifenstapel und demolierte seinen Alpha Tauri in der Variante Alta. Tsunoda blieb unverletzt, seine Einheit war jedoch vorbei. Für die Alpha-Tauri-Mechaniker begannen Stunden eiliger Reparaturen, ehe Hamilton seine Konkurrenten auch in dieser Qualifikation in den Schatten stellte.

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