Schulstart in Syriens Rebellengebieten trotz steigender Corona-Zahlen

Die Familien kaufen auf einem Markt in Damaskus, Syrien, Schulmaterial für ihre Kinder. Foto: epa/Youssef Badawi
Die Familien kaufen auf einem Markt in Damaskus, Syrien, Schulmaterial für ihre Kinder. Foto: epa/Youssef Badawi

IDLIB: Trotz steigender Zahlen von Corona-Fällen haben in den Rebellengebieten im Nordwesten Syriens die Schulen wieder geöffnet. Es gehe darum, die Bildungslücken auszugleichen, die bei vielen Kindern im vergangenen Schuljahr wegen Bombardierungen und Vertreibungen entstanden seien, sagte der Leiter der Bildungsbehörde in der Provinz Idlib, Mustafa al-Hadsch Ali.

Damit sich das Coronavirus nicht verbreite, seien die Klassen in mehrere Gruppen aufgeteilt worden, erklärte er weiter. Schüler müssten Masken tragen, die Klassenräume würden desinfiziert.

Viele Kinder in Vertriebenenlagern erhalten das erste Mal seit langer Zeit wieder Unterricht. Die Schulbildung dort habe sich wegen der schwierigen Umstände im Allgemeinen verschlechtert, sagte Schams al-Din Ibrahim, Lehrer in einem Lager in dem Ort Batanta nordwestlich der Rebellenhochburg Idlib. Es fehlen Unterrichtsmaterial und Mobiliar. «Aber wir hoffen, dass wir mit unseren Bemühungen diese Generation retten und die Bildungslücken schließen können.»

Unterrichtet werden die Kinder in den Lagern häufig in Zelten, wo sie kaum Sicherheitsabstände einhalten können. Viele von ihnen tragen zum Schutz Masken. Die meisten der Kinder waren vor mehreren Monaten mit ihren Familien vor Kämpfen, Bombardierungen und den heranrückenden Truppen der syrischen Regierung geflohen.

In den Rebellengebieten im Nordwesten Syriens ist die Zahl der Corona-Fälle in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. In der Region leben nach Angaben der Vereinten Nationen rund vier Millionen Menschen, mehr als die Hälfte davon Vertriebene. Viele von ihnen sind in überfüllten Lagern untergekommen.

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