Schulrazzia wegen Telefonbetrügereien

Symbolbild: Fotolia.com
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CHIANG MAI: Die Polizei hat eine Razzia in einem Geschäftshaus im Bezirk San Sai durchgeführt, in dem eine „Schule“ angeblich Arbeitslose für Telefonbetrügereien in Call Center in Myanmar ausbildete.

Etwa 20 Polizisten zur Bekämpfung der Computerkriminalität durchsuchten am Mittwoch mit einem Durchsuchungsbefehl des Provinzgerichts von Chiang Mai das dreistöckige Geschäftsgebäude in San Sai.

Sie gingen davon aus, dass das von einem Chinesen angemietete Gebäude für Callcenter-Betrügereien genutzt wurde, informierte Polizeigeneral Veerachon Boonthawee, stellvertretender Leiter der Provinzpolizei Region 5, am Donnerstag der Presse.

Sie fanden zwei chinesische Männer und fünf thailändische Frauen vor, die im zweiten Stock an Computern arbeiteten. Auf etwa 10 Computern waren Stellenanzeigen zu sehen, in denen Thais aufgefordert wurden, sich für gut bezahlte Jobs zu bewerben.

Die Bewerber sollten eine Ausbildung in Chiang Mai erhalten und dann zur Arbeit nach Myanmar geschickt werden. In den Anzeigen hieß es, dass die Bewerber mit 100-prozentiger Sicherheit über die Grenze nach Myanmar gebracht werden könnten, sagte Polizeigeneral Veerachon.

Die sieben Verdächtigen wurden unter dem Vorwurf festgenommen, falsche Informationen über ein Computersystem verbreitet zu haben. Alle wurden zur Befragung in Gewahrsam genommen.

Nach Angaben der Ermittler hatte der chinesische Anführer einer Telefonbetrügerbande das Gebäude vor vielen Monaten gemietet und Frauen angeheuert, die den durch Covid-19 arbeitslos gewordenen Menschen Jobs anboten. Die Bewerber sollten in einer Schule, die in dem Gebäude untergebracht war, in der Telefonarbeit geschult werden. Anschließend würden sie zu Call-Centern in Myanmar geschickt, um thailändische und chinesische Opfer zu überreden, ihnen Geld zu überweisen.

Polizeigeneral Veerachon sagte, die Ermittler hätten Informationen über die Aktivitäten von Telefonbetrügerbanden in vielen Gebieten. Sie fügten ihren Opfern enormen Schaden zu, und es seien größere Operationen geplant, um ihnen das Handwerk zu legen.

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