Schnellzug statt Regierungsflieger bei Steinmeier-Besuch in Italien

BERLIN (dpa) - Spürt Deutschlands Staatsoberhaupt etwa Flugscham? Diesen Eindruck könnte man bei einem Blick auf das Programm für den Staatsbesuch in Italien des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender in dieser Woche gewinnen.

Nach den politischen Gesprächen am Donnerstag in Rom wird das Präsidentenpaar am Freitagmorgen nämlich mit dem Zug weiter nach Neapel fahren - und nicht den Regierungsflieger nehmen.

Die Zugfahrt sei ein Teil des Programms des Staatsbesuches, für das der Gastgeber, Italiens Präsident Sergio Mattarella, verantwortlich zeichne, heißt es dazu im Berliner Amtssitz Steinmeiers, Schloss Bellevue. Es komme aber immer wieder mal vor, dass der Bundespräsident bei Auslandsreisen ein Stück mit dem Zug fahre. Schon als deutscher Außenminister reiste er beispielsweise 2014 in China von Peking nach Shijiazhuang auf diese Weise. Und auch zum Kirchentag im Juni im westdeutschen Dortmund reiste Steinmeier per Bahn an.

Vielleicht will ja Mattarella dem Gast einfach mal zeigen, wie modernes Zugfahren in Italien aussieht. Der komfortable Hochgeschwindigkeitszug Frecciarossa (Roter Pfeil) legt die rund 200 Kilometer lange Strecke zwischen den Hauptbahnhöfen in Rom und Neapel in einer Stunde und ein paar Minuten zurück - ein Flug einschließlich der Fahrten zum und vom Flughafen würde länger dauern.

Andererseits ist bekannt, dass Steinmeier die Klimapolitik am Herzen liegt. Das zeigte er zuletzt bei seinem Staatsbesuch im Juni in Island. Dort fuhr er auch zum Sólheimajökull, dem am schnellsten schmelzenden Gletscher des Landes, um sich über die Auswirkungen des Klimawandels zu informieren.

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