KATHMANDU (dpa) - Die Polizei hat bei Razzien in Nepals Hauptstadt Kathmandu 122 Chinesen festgenommen.
Sie seien mit Touristenvisa in das Land eingereist, hätten dann aber Büros eröffnet und seien in verdächtige Aktivitäten verwickelt gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Zudem beschlagnahmten Beamten mehr als 500 Laptops sowie Handys. Weitere Details wurden nicht bekannt. Die Zeitung «The Kathmandu Post» berichtete aber, die Polizei vermute, dass die Verdächtigen das Internet in Nepal für Wirtschaftsdelikte in China, genutzt hätten.
Der Zugriff, der an verschiedenen Orten der Hauptstadt erfolgte, mündete nach Polizeiangaben in der bisher größten Zahl festgenommener Ausländer in dem Himalaya-Staat. Zuvor waren bereits Chinesen wegen Goldschmuggels, Wildtierhandels und des Hackens von Geldautomaten festgenommen worden.
Nepal vergibt an Chinesen bei der Einreise Visa, um mehr Touristen anzulocken. Besucher aus dem Reich der Mitte sind die zweitgrößte Gruppe in Nepal nach Indern. In letzter Zeit wachse aber die Sorge vor der Verwicklung von Chinesen in Wirtschaftskriminalität, schrieb «The Kathmandu Post» weiter.