Scharfe Kritik an Spaniens Umgang mit Sportlern aus dem Kosovo

Stellvertretender Generaldirektor für die Beziehungen zur Olympischen Bewegung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Pere Miro. Foto: epa/Alejandro Bolivar
Stellvertretender Generaldirektor für die Beziehungen zur Olympischen Bewegung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Pere Miro. Foto: epa/Alejandro Bolivar

MADRID (dpa) - Das Spanische Olympische Komitee hat den Umgang der Regierung in Madrid mit Athleten aus dem Kosovo kritisiert. «In allen Ländern der Welt, außer in Spanien, treten die Kosovaren ohne Probleme an, mit den gleichen Rechten und Garantien wie andere Athleten», sagte COE-Präsident Aljandro Blanco laut Zeitung «El País» (Dienstag).

Sportler aus dem Kosovo durften Anfang des Monats nicht unter ihrer Flagge an der Karate-Weltmeisterschaft in Madrid teilnehmen. Sie trugen die Initialen ihres Verbandes auf dem Rücken, auf den Anzeigetafeln erschien die Abkürzung des Weltverbandes WKF hinter den Namen der Athleten. Spanien verweigert dem Kosovo die Anerkennung aus Sorge vor daraus erwachsenden Ambitionen von Separatisten im Baskenland und in Katalonien. Das Kosovo ist seit 2014 Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees.

Das IOC hat laut eines Medienberichts die internationalen Sportverbände aufgerufen, keine wichtigen Sportveranstaltungen mehr nach Spanien zu vergeben, bis Athleten aus dem Kosovo dort ohne Diskriminierung teilnehmen können. Darüber berichtete das Sportpolitik-Portal insidethegames.biz.

«Wenn die spanische Regierung nicht in der Lage ist, den Zugang zu Wettkämpfen für jeden Sportler - nicht nur aus dem Kosovo - zu garantieren, sollten wir alle internationalen Verbände warnen, dass sie keine internationalen Wettbewerbe dort austragen sollten, bis das Problem gelöst ist», sagte Pere Miro, der stellvertretende Generaldirektor des IOC, laut insidethegames.

«El País» zitierte eine nicht näher genannte Regierungsquelle mit den Worten, es sei bei der Karate-WM vorgesehen gewesen, die kosovarische Flagge zu hissen und die Hymne zu spielen, falls ein Athlet von dort eine Goldmedaille gewonnen hätte - was aber nicht geschehen sei.

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Norbert Kurt Leupi 13.11.18 23:49
Kommt drauf an...
ob Spanien den Kosovo als eigenständigen Staat anerkannt hat oder nicht ! Wenn nicht , finde ich es in Ordnung , dass die " Doppeladler nicht fliegen dürfen über spanischem Hoheitsgebiet " !