BUKAREST: Bären leben in großer Zahl in den Wäldern der Karpaten. Kommen sie dem Menschen zu nahe, können sie gefährlich werden.
Ein Bär hat in den südlichen Karpaten Rumäniens einen 63-jährigen Mann angegriffen und ins Bein gebissen. Er habe auf einer Weide Schafe gehütet, als das Tier plötzlich auftauchte und sich aggressiv verhielt, berichtete das Nachrichtenportal «digi24.ro» unter Berufung auf Rettungskräfte und Augenzeugen.
Der Vorfall ereignete sich in der Ortschaft Rucar, etwa 150 Kilometer nördlich von Bukarest. Ein Kollege des Schafhirten verständigte den Rettungsdienst, der den Verletzten ins Krankenhaus brachte. Ärzte bezeichneten seinen Zustand dem Bericht zufolge als ernst.
Tausende Braunbären in den Karpaten
Erst vor anderthalb Wochen hatte ein Bär in derselben Gegend eine 19-jährige Frau getötet, die als Wanderin unterwegs gewesen war. In Rumäniens Karpaten leben nach Schätzung der Regierung etwa 8.000 Braunbären. Es ist die zweitgrößte Bärenpopulation in Europa, nach jener in Russland.
Die Tiere greifen immer wieder Wanderer an, dringen in Bauernhöfe ein und durchwühlen in Städten die Mülltonnen auf der Suche nach Nahrung. Nach dem jüngsten Todesfall hatte Rumäniens Ministerpräsident Marcel Ciolacu eine Verschärfung des Vorgehens gegen Bären angekündigt. Ein neues Gesetz solle regeln, dass in bestimmten Risikoregionen mehr Bären erschossen werden.