Salvinis Rechtspopulisten triumphieren bei Regionalwahl

Foto: epa/Giuseppe Lami
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ROM (dpa) - Triumph für die Rechtspopulisten von Innenminister Matteo Salvini, schwere Schlappe für die Fünf Sterne: Bei einer Regionalwahl in Italien hat das Rechtsbündnis klar gewonnen. Die Fünf-Sterne-Bewegung erlitt bei der Wahl in den Abruzzen dagegen eine herbe Niederlage.

Die Wahl in der zentralitalienischen Region am Sonntag war der erste Test für die Regierungskoalition aus rechter Lega und populistischer Sterne-Bewegung in Rom. Das Ergebnis dürfte die Zusammenarbeit der beiden Parteien auf nationaler Ebene weiter erschweren und Innenminister Salvini von der Lega zusätzlichen Aufwind geben.

Der Kandidat der Rechtspartei Fratelli d'Italia, Marco Marsilio, den auch die Lega unterstützt hatte, bekam nach Auszählung fast aller Stimmen fast 50 Prozent. Fratelli d'Italia war in der Region eine Allianz mit der Lega und der Forza Italia von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi eingegangen - auf nationaler Ebene sitzen die Fratelli genauso wie die Forza in der Opposition.

Die Lega bekam rund 28 Prozent der Stimmen und wurde mit ihrem harten Anti-Migrations-Kurs stärkste Partei. Die Sterne landeten mit rund 20 Prozent nur auf Platz drei - bei der Parlamentswahl letztes Jahr bekamen sie in den Abruzzen noch 40 Prozent. Das Ergebnis bestätigt den Abwärtstrend der Anti-Establishment-Partei in den Umfragen.

Das Mitte-Links-Bündnis bekam mit ihrem Kandidaten Giovanni Legnini mehr als 30 Prozent und konnte ihr Ergebnis im Vergleich zur Parlamentswahl 2018 enorm steigern.

Die Region Abruzzen östlich von Rom zählt zu den ärmeren in Italien und wird immer wieder von schweren Erdbeben heimgesucht.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Ingo Kerp 12.02.19 15:25
Der Triumpf wird nicht von langer Dauer sein. Die Rating Agenturen beurteilen derzeit Italien erneut und man rechnet damit, das Italien dann auf Ramschniveau gelandet ist. Bereits jetzt müssen erheblich mehr Zinsen für Kredite gezahlt werden, die bei dem desolaten Regieren wohl als faule Kredite enden. Und was dann EU?