Salvini will «Achse» zwischen Berlin und Rom

Foto: epa/Giuseppe Lami
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ROM (dpa) - Italiens rechtspopulistischer Vize-Premier Matteo Salvini wünscht sich für das Wohl Europas eine deutsch-italienische «Achse». «Europa kann zuallererst durch den Dialog zwischen Berlin und Rom wiederbelebt werden», sagte der Chef der rechten Lega am Montag in Rom vor der Auslandspresse. Die deutsch-französische «Achse» hingegen habe der europäischen Gemeinschaft «nicht viel Positives gebracht». Salvini nahm auch Bezug auf die derzeitigen Proteste der «Gelbwesten» und Ausschreitungen in Frankreich, die er in Italien verhindern wolle.

Eine engere Zusammenarbeit zwischen der Regierung in Rom und der in Berlin, die Salvini die «Achse Rom-Berlin» nannte, könnte Europa dagegen «neuen Schwung» geben. Die Gefahr für die EU gehe nicht von seiner Partei oder der Alternative für Deutschland (AfD) aus. Europa sei dagegen in Gefahr, weil es seit Jahren «schlecht regiert wird».

Der Begriff Achse ist historisch vorbelastet: Nazi-Deutschland unter Adolf Hitler und Italien unter dem faschistischen Diktator Benito Mussolini schalteten sich vor dem Zweiten Weltkrieg als «Achsenmächte» zusammen, die Rede war von der «Achse Berlin-Rom».

Im Sommer hatte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz mit dem Begriff «Achse der Willigen» für einen besseren Kampf gegen illegale Migration zwischen Österreich, Italien und Deutschland geworben und für diese Wortwahl Kritik geerntet.

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