BERLIN/BANGKOK: Unter dem Titel „Sabai, sabai Deutschland“ produziert das Goethe Institut Bangkok in Zusammenarbeit mit der EU einen Film über Thailänder in Deutschland. Als Regisseur konnte Detlev F. Neufert gewonnen werden, der in fünf Porträts der Frage nachgeht, wie es sich für Thailänder in Deutschland lebt, welche Erfahrungen und Tipps sie für Neuankommende haben und wie bereits im Vorab in Thailand die Weichen für eine gelingende Integration gestellt werden können.
Der Fokus der Dokumentation liegt auf dem Thema Integration, das zurzeit in aller Munde ist. Meist ist dabei vom Versagen die Rede. Wie es geht, zeigt „Sabai, sabai Deutschland“. Fünf Thailänder/innen in ganz Deutschland wurden ausgewählt, an deren Beispiel deutlich wird, dass verschiedene Kulturen, Religionen und Lebensweisen durchaus zusammenpassen können. Die Dreharbeiten fanden in Berlin, Düsseldorf, Heilbronn, Paderborn und Bernau am Chiemsee statt.
Aus dem Chiemgau wird zum Beispiel Siri Nieß porträtiert, die Filmemacher und Autor Detlev F. Neufert in Bernau entdeckte. Dort hat sie sich mit einem erfolgreichen Massagesalon – „Siri's Thaimassagen“ - mit traditioneller therapeutischer Thaimassage einen Namen gemacht. Die Kunden kommen von weit über die Grenze Deutschlands und sind so zufrieden, dass Siri's Heilerfolge inzwischen als Geheimtipp gelten.
Thai-Massagen und Trachtenverein
Siri Nieß ist mit Bernhard Nieß aus Unterwössen verheiratet. Der Spezialist für Antennenbau ist Kassenwart des dortigen Trachtenvereins. Dass die beiden zu heimischen Veranstaltungen in Tracht erscheinen, versteht sich. Siri selbst ist von dem bayrischen Dirndl begeistert.
Der Film dokumentiert ihr Leben im Chiemgau, erzählt von den anfänglichen Schwierigkeiten, wie sie als Putzfrau in Reit im Winkel über die Runden kommen musste, wie wichtig die Sprache und die deutsche Kultur für sie wurde, wie es ihr gelang, eine erfolgreiche Geschäftsfrau zu werden und wie sie und ihr Mann es schafften, das Klischee einer Thailänderin in Deutschland zu überwinden.
Produziert wird die Dokumentation vom Goethe-Institut Bangkok und der EU. Ziel ist es, bereits im Vorfeld den Menschen, die in Deutschland heiraten oder arbeiten wollen, ein Bild der Gesellschaft zu zeigen, das realistisch und angstfrei ist. Dass der Chiemgau und ihr Ehemann, so Siri Nieß, da ganz besonders liebenswert sind, schätzt sie als das große Glück ihres Lebens ein.
Mit der Kamera begleitet wurden auch Omchai Krumbiegel in Düsseldorf, Mietköchin für ausgezeichnete Thaiküche, Wuttichai Wuphaa aus Heilbronn, der neben seinem Beruf als Elektriker im Salzbergwerk die Kunst des Muay-Thai-Boxens in Deutschland lehrt und Suchada Beyer aus Paderborn, die sich als Dozentin für deutsche Sprache und traditionelle Thai-Musik einen Namen gemacht hat.
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