Russland will IS-Anhänger aus Türkei vor Aufnahme überprüfen lassen

Foto: epa/Yuri Kochetkov
Foto: epa/Yuri Kochetkov

MOSKAU (dpa) - Russland will ohne vorherige Überprüfung keine russischen Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus der Türkei aufnehmen.

Das stellte der Chef des Inlandsgeheimdienstes FSB, Alexander Bortnikow, am Donnerstag der Agentur Tass zufolge klar. Sie müssten zunächst von den lokalen Behörden herausgefiltert werden. «Erst dann werden wir entscheiden.» Ein anderes Vorgehen komme nicht infrage, sagte Bortnikow. Bei Kindern verhalte sich das aber anders. Um wie viele IS-Anhänger es sich handelt, ließ er zunächst offen.

Das Außenministerium in Moskau erklärte, das Schicksal der in Syrien gefangen gehaltenen IS-Kämpfer sollte im Dialog mit den syrischen Behörden geklärt werden. Es gebe Gesetze, die in diesem Land gelten, sagte Sprecherin Maria Sacharowa.

Die Türkei hat in dieser Woche damit begonnen, Islamisten und mutmaßliche IS-Anhänger abzuschieben, darunter auch nach Deutschland. Die Türkei begann am 9. Oktober eine Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien, die sie als Terrororganisation betrachtet. Dabei wurden nach offiziellen Angaben 287 IS-Anhänger festgenommen, darunter Frauen und Kinder. Nach Angaben von Präsident Recep Tayyip Erdogan sitzen mehr als 1000 Anhänger des IS, darunter 737 ausländische Staatsbürger, in türkischen Gefängnissen.

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