Russland will geplanten US-Truppenabzug genau beobachten

Den Vorsitz bei einem Treffen führt der russische Präsident Wladimir Putin. Foto: epa/Alexei Druzhinin
Den Vorsitz bei einem Treffen führt der russische Präsident Wladimir Putin. Foto: epa/Alexei Druzhinin

MOSKAU: Russland hat zurückhaltend auf den angekündigten Teilabzug amerikanischer Soldaten aus Deutschland reagiert. «Es ist noch zu früh, um diese Pläne zu bewerten», sagte Vize-Außenminister Alexander Gruschko am Donnerstag in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax. Man werde genau beobachten, wie die Neuaufstellung der US-Truppen in Europa am Ende erfolgen werde.

Der Kreml nannte dies eine Angelegenheit zwischen Deutschland und den USA. «Je weniger US-Soldaten auf dem europäischen Kontinent sind, desto ruhiger wird es in Europa. Unsere Position dazu ist bekannt», sagte Sprecher Dmitri Peskow. Außerdem gebe es nach Ende des Kalten Krieges keine wirklichen Bedrohungen mehr.

Nach Ansicht des russischen Diplomaten Michail Uljanow dürfte die Bundesrepublik politisch von einem solchen Schritt profitieren. «Deutschland ist nicht bedroht. Die Sicherheit wird also nicht beeinträchtigt», schrieb er bei Twitter. Russland und die USA führen derzeit Gespräche über eine weitere nukleare Rüstungskontrolle.

US-Verteidigungsminister Mark Esper hatte am Mittwoch bekannt gegeben, dass die USA rund ein Drittel der bislang in Deutschland stationierten Soldaten möglichst rasch abziehen wollen. Gut die Hälfte der rund 12.000 betroffenen Soldaten sollen in die USA zurückgeholt, weitere 5600 in andere Nato-Länder verlegt werden. Zudem sollen zwei Kommandozentralen verlagert werden.

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