Anstieg von Angriffen mit Sprengsätzen

Beim Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnhaus in Wyschhorod, einem Vorort von Kiew, wurden mindestens vier Menschen getötet. Foto: epa/Oleg Petrasyuk
Beim Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnhaus in Wyschhorod, einem Vorort von Kiew, wurden mindestens vier Menschen getötet. Foto: epa/Oleg Petrasyuk

MOSKAU: Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine haben Russlands Behörden im eigenen Land einen deutlichen Anstieg von Angriffen mit Sprengsätzen und Schusswaffen registriert. Zwischen Januar und Oktober stieg die Zahl von Verbrechen, bei denen solche Waffen oder Attrappen eingesetzt wurden, um fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie russische Medien am Mittwoch unter Berufung auf eine vom Innenministerium veröffentlichte Statistik berichteten.

Russland hat die Ukraine am 24. Februar dieses Jahres überfallen und beklagt seitdem immer wieder auch Angriffe auf eigenes Staatsgebiet.

Der größte Anstieg der genannten Verbrechen wurde dementsprechend aus den Grenzregionen Kursk und Belgorod gemeldet. Seit Monaten berichten die Gouverneure dort immer wieder von Beschuss, für den sie die Ukraine verantwortlich machen. Kiew äußert sich zu diesen Vorwürfen in der Regel nicht.

Eine bemerkenswerte Zunahme von Verbrechen mit Waffen, Sprengsätzen und Attrappen verzeichneten allerdings auch die beiden größten russischen Städte: Moskau meldete einen Anstieg um mehr als 200 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, die Ostsee-Metropole St. Petersburg um mehr als 100 Prozent. Eine offizielle Erklärung dafür lieferte das Innenministerium nicht.

Medienberichten zufolge hat insgesamt die Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung zugenommen. Mehrfach gab es Meldungen über von der Front Heimgekehrte, die dann auch zu Hause bei Konflikten zur Waffe griffen. Vor allem kremlkritische Medien berichten zudem mehrfach darüber, wie Kriegsgegner etwa mit Molotow-Cocktails Gebäude staatlicher und kommunaler Institutionen angreifen. Insbesondere im Zuge der im September von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Mobilmachung, die bei vielen Russen Panik auslöste, kam es zu zahlreichen Protestaktionen.

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Strauss 25.11.22 14:30
die Hoffnung stirbt zuletzt
nur ist das nichts anderes als Gesundbeterei, Damit wird der momentane Krieg nicht gestoppt.
Putin muss auf dem Schlachtfeld besiegt werden.
Rolf W. Schwake 24.11.22 23:11
Gewalt in Russland?
Ich kann nachvollziehen, dass viele Russen nur noch die Möglichkeit sehen, sich mittels Sprengstoff gegen die Verlogenheit ihrer Regierung zur Wehr zu setzen! Wenn sie den Mund nur zur Kritik öffnen, riskieren sie bereits jahrelange Strafdauer.
Und wenn ich sehe, wie der neo-stalinistische Abklatsch eines Diktators seinen verbrecherischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit dem „Großen Vaterländischen Krieg“ der Sowjetunion vergleicht, wird mir mehr als speiübel! Er trampelt mit seinen Füßen auf dem Andenken vieler Millionen sowjetischer Kriegstoter, aber auch Millionen ukrainischer Kriegstoter, weil 1941 die Sowjetunion der Angegriffene war und sich somit in einem Verteidigungskrieg befand, genauso wie die Ukraine heute, die sich somit wesentlich logischer auf diesen Vaterländischen Krieg berufen könnte. Sie tut dieses aber nicht, weil die verbrecherische Gewalt Stalins in der ersten Hälfte der 1930er Jahre mit dem Holodomor und mit der „Säuberungswelle“ in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre viele Millionen ukrainische Opfer forderte!
Stalin war ein schlimmer Verbrecher, der viele Millionen Menschenleben auf dem Gewissen hat, die bereits vor dem zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren, Putin dagegen ist ein noch viel größerer Verbrecher, weil er nicht nur Menschen auf die Schlachtbank schickt, sondern darüber hinaus noch sein eigenes Volk knechtet und um Milliarden bestiehlt!
werner spierling 24.11.22 19:00
Da können wir ja nur hoffen das es mehr Anschläge gegen Diktator Putins Anhänger gibt .Man sollte aber möglichst verhindern das es unschuldige trifft.Nächstes Jahr ist es sowieso vorbei mit Putin und Erdogan den Despoten dann können wir nur hoffen das der Friede wieder einkehrt.
Ingo Kerp 24.11.22 12:30
Einem Medienbericht zufolge, ist die Kriminalität alleine in Moskau um 200 % gestiegen. Es gibt keine verläßlichen Daten und Bestätigungen, das es sich um kriminelle Taten von Russen, aus welchen Gründen auch immer, oder von irgendwelchen Sabotage- oder Partisanenguppen handelt. Sicher ist, das Vertrauen in die Sicherheit der russ. Bevoelkerung wird erschüttert.